Für Bernhard Gobmeier steht weiter viel Arbeit bei Ducati Corse an und obwohl man mit den Änderungen bereits in der vergangenen Saison begann, wird die Arbeit nicht weniger. Denn als ob es nicht genug ist, dass man sich gleich um zwei Weltmeisterschaften zu kümmern hat, stehen auch noch Reglementsänderungen und Umstrukturierungen in der MotoGP und Superbike selbst an. Doch bislang behält Bernhard Gobmeier einen kühlen Kopf und versucht sich nicht im Detail zu verlieren. Geändert und umgestülpt wird nur dort, wo es drauf ankommt, der Rest sei 'Ducati-Typisch' und an dem will er nicht rütteln.

Der Blick auf die MotoGP

Ähnlich wie es derzeit viele Änderungen bei Ducati gibt, stehen auch in der MotoGP selbst weitere Umbauten an, aber nicht immer kann eine Richtung beschlossen werden. So müssen sich die Teams ab 2014 entscheiden, ob sie die Dorna ECU Software verwenden, oder eine eigene. Doch diese steht noch aus, wie Gobmeier CycleNews erklärt: "Wir wissen, was uns mehr zusagen würde, aber entschieden haben wir noch lange nichts." Was vielleicht auch daran liegt, das viele Regeländerungen noch recht vage formuliert sind und man bei Ducati erst handfeste Beschlüsse abwartet. "Wir können nicht entwickeln, wenn alles nur auf Vermutungen aufgebaut ist. Das wäre nicht nur Zeit- sondern auch Geldverschwendung. Wir brauchen daher erst handfeste Regeln."

Was sich aber durchaus ändern lässt, ohne auf Paragraphen warten zu müssen, ist das Team selbst. Nicht etwa in Sachen Personal, sondern Einstellung und Organisation. Wie schon Nicky Hayden feststellte, arbeitet eine italienische Crew anders, als eine japanische. Gobmeier hat keinesfalls vor die Ducati-Crew zu belehren, denn ein Team das den Spaß an der Arbeit verliert, ist nutzlos. "Ich werde versuchen, mich anzupassen, was bestimmte Sachen betrifft. Das muss auch so sein, man kann nicht kommen und etwas 'Ducati-Typisches' einfach umkrempeln. Was die Crew betrifft, so kann man aber zumindest versuchen, alles ein bisschen besser, effektiver zu organisieren."

Pramac Racing ist kein Klotz am Bein

Ein wichtiges Element, das auch in Zukunft beibehalten wird, ist der Austausch zwischen den Ducati Teams und Fahrern. So werden Ben Spies und Andrea Iannone bei Pramac Racing von Ducati-Technikern unterstützt, die wiederum im Austausch mit den Technikern vom Werksteam stehen. "Es wird einen Datenaustausch in beide Richtungen geben. Das Pramac Team ist also im Prinzip eine Erweiterung des Werksteams."

Dennoch will Ducati nicht so weit gehen, Arbeitspläne für Rennwochenenden vorzugeben, denn dafür seien diese einfach nicht genug vorhersehbar. Hinzu kommt, dass die Fahrer verschiedene Einstellungen bevorzugen, was wiederum Strategien beeinflusst. "In diesem Fall ist und bleibt das Pramac Team unabhängig von uns. Wenn wir sehen, dass die Pramac Crew etwas besser hinbekommen hat als wir, dann haben wir die Möglichkeit uns anzusehen, wie sie es geschafft haben und umgekehrt. Das funktioniert aber nur, wenn ihre Techniker frei und mit eigenen Ideen arbeiten, selbst wenn wir für das Team Personal stellen."

Konzentrieren will Ducati sich künftig auf alle Fahrer, in der Hoffnung, dass man so besser voran kommt als in der Vergangenheit. "Wir werden auf all unsere Fahrer hören, uns ist jedes einzelne Feedback wichtig. Natürlich hat jeder Fahrer andere Stärken, weshalb wir alles, was gesagt wird, betrachten müssen und dann sortieren. Wir werden nicht auf den einen Fahrer mehr hören als auf den anderen, wir hören uns alles an, dann müssen wir versuchen die Infos effektiv für alle zu nutzen."