Für Michele Pirro steht fest, es war die richtige Entscheidung, den Posten als CRT-Pilot bei Gresini aufzugeben und als Testfahrer bei Ducati anzuheuern. Dadurch wird er 2013 zwar nur sehr wenige Rennen fahren, die dafür auf einem echten Prototypen, was für ihn viel wert ist. "Für mich wird damit ein Traum wahr. Es ist das Ziel eines jeden Fahrers, eine MotoGP-Maschine zu fahren und das mit Ducati zu tun, macht es noch schöner", meinte er.

Der Italiener fühlt sich als Testfahrer sehr wohl, wobei er sich gar nicht wie ein Testpilot vorkommt. "Ich habe ein Team vorgefunden, das immer für mich da und sehr professionell ist; das ist eine neue Situation für mich und wird sicher eine tolle Erfahrung", sagte er laut GPOne. Dass er nicht so viele Rennen fahren wird, sieht er durchaus als negativen Aspekt seiner neuen Arbeitsstelle. Auf der anderen Seite freut es ihn aber, viel Zeit auf der Maschine zu haben und dadurch bereit zu sein, sollte sich eine Möglichkeit ergeben und er für einen der Stammfahrer im Werksteam oder bei Pramac einspringen müssen.

2013 als Übergangsjahr

"Nachdem ich in Mugello mit Ducati getestet hatte, boten sie mir den Job als Testfahrer an und das schien die beste Wahl zu sein, statt mit einem CRT weiterzumachen. Ich werde weniger Rennen fahren, das stimmt, aber ich werde die Möglichkeit haben, meinen Wert zu beweisen." Im Gegensatz zu den Werksprototypen, die von Honda, Yamaha und Ducati eingesetzt werden, fahren die Claiming Rule Teams (CRT) mit seriennahen Motoren und Prototypen-Chassis, wodurch sie in punkto Leistung klar im Nachteil sind.

Pirro sieht 2013 als Übergangsjahr, 2014 soll er wieder Stammfahrer sein. "Die Vereinbarung mit Ducati sieht ein Jahr als Testfahrer vor, in dem ich ein paar Wildcard-Auftritte habe. Danach werde ich dank der größeren Erfahrung wieder die volle Saison fahren", erklärte er. Sicher weiß er schon, dass er nächstes Jahr bei den Rennen in Jerez, Mugello und Misano dabei sein wird, ob noch weitere Läufe dazukommen, ist noch offen. Abseits davon wird er sich die Testarbeit mit Franco Battaini teilen. Pirro wird rein an der Leistung feilen, Battaini testet Haltbarkeit und Ausdauer.

Fahren für andere

Seine neue Arbeit verlangt vom Italiener nun eine völlig neue Herangehensweise. "Wenn Nicky [Hayden] und Andrea [Dovizioso] auf ihre Maschine steigen, dann ist es ihr Ziel, die Maschine an ihren Fahrstil anzupassen und ihre eigene Leistung zu verbessern. Ich muss stattdessen das Potential der neuen Teile einschätzen und eine Entscheidung treffen." Erleichtert wird ihm die Aufgabe dadurch, dass er von Anfang an ein gutes Gefühl auf der Ducati hatte. "Sie fährt sich sehr schön und ich habe Vertrauen zu ihr. Die Rundenzeiten kommen praktisch von selbst. Im Moment kann ich die echten Probleme der Maschine noch nicht finden - das liegt wohl daran, dass ich keine Referenzpunkte von anderen MotoGP-Maschinen habe. Das ist so, als ob man einen Ferrari fährt, nachdem man einen FIAT Punto gefahren hat."