Während der verregneten Testtage in Valencia hatte Andrea Dovizioso zumindest am Mittwochnachmittag erstmals die Chance, sein neues Arbeitsgerät ansatzweise bei trockenen Bedingungen kennen zu lernen. Insgesamt 31 Mal umkurvte der Italiener den spanischen Kurs mit der Ducati, seine Bestzeit erzielte er auf seiner vorletzten Runde. In 1:33.238 Minuten hatte er knapp eine Sekunde Rückstand auf Dani Pedrosas Bestzeit. Doch die Zeitenhatz stand bei Dovizioso mitnichten im Vordergrund - das Verständnis für die ungewohnte Ducati-Maschine hatte Vorrang. "Das ist schon eine große Veränderung", stellte er nach dem Test fest. "Ein leichter Schock; ähnlich dem, als ich von Honda auf Yamaha wechselte."

Der Schock verschwand nach den ersten Runden jedoch recht schnell und Dovizioso zog ein positives Fazit nach seiner ersten Ducati-Fahrt im Trockenen. "Die Rundenzeiten und das Gefühl waren recht gut", meinte er. "Alles Neue ist schwierig zu verstehen, vor allem, wenn man nur eineinhalb Stunden Zeit hat." Zwar gebe es noch einiges an Einstellungen zu ändern, doch Valencia sei für diese Art Arbeiten noch nicht der richtige Zeitpunkt. "Erst einmal ist es wichtig, ein gutes Gefühl für das Bike zu bekommen", so der ehemalige Tech 3-Pilot. "Vor allem mit der Elektronik kann man einiges machen. Heute haben wir darauf verzichtet, denn in solch kurzer Zeit ist es unmöglich, das Setup des Bikes perfekt einzustellen."

Frei nach dem Motto: erst das Grobe, dann die Feinarbeit. Beim nächsten Test in Jerez will sich Dovizioso näher an die neue Maschine trauen und unterschiedliche Teile testen. Einen Vorgeschmack erhielt er schon einmal von seinem neuen Teamkollegen Nicky Hayden. Der probierte am Mittwoch ein neues Chassis an der Desmosedici aus. "Es schien ihm gefallen zu haben", glaubte Dovizioso. "Wenn die Bedingungen in Jerez es zulassen, werde ich es auch selbst testen."