"Wir haben Aufkleber getestet, die waren nicht wirklich schneller", scherzte Cal Crutchlow nach dem Ende des MotoGP-Tests in Valencia. Der Brite hatte gerade Mal am Ende des zweiten Tages ein paar Runden gefahren und selbst da war es in der ersten Kurve und beim Anbremsen derselben noch etwas feucht. Aber dennoch war er froh, seine beim Sturz am Sonntag verletzte Hand testen zu können, da er sich einen Knochen darin gebrochen hat. "Der war schon vor zehn Jahren gebrochen, aber es ist nicht so schlimm. Beim Anfassen ist es schlimmer, als wenn man den Lenker angreift. Sobald das Adrenalin rinnt, fühlt man aber eh nicht viel."

Wirklich Besonderes zu testen hatte er aber nicht, nur für Yamaha probierte er etwas aus und am Ende war er mit seinem Rückstand auf Spitzenreiter Dani Pedrosa ganz zufrieden, da der Spanier schon am Wochenende in einer eigenen Liga gefahren war. "Ich hoffe, in Sepang bringt Yamaha etwas zum Testen und dann hoffe ich, dass wir nächstes Jahr bei der Entwicklung und den Teilen an den Werksbikes dran bleiben. Es wird nächstes Jahr schwieriger auf das Podest zu kommen als dieses Jahr. Bradl und Bautista werden schnell sein und dann ist da Marquez, der um Siege mitfahren wird", meinte Crutchlow.

Kein Blick zurück

Marc Marquez ist für den Briten ohnehin ein eigenes Kapitel, denn er glaubt, dass der Spanier momentan durchaus der beste Motorradfahrer der Welt sein könnte. "Er wird jetzt nächstes Jahr noch nicht mit Lorenzo und Pedrosa um den Titel fahren, er wird ihnen das Leben aber schon schwer machen. Er ist ohne Zweifel etwas Besonderes." Ganz außergewöhnlich fand Crutchlow, dass Eigenfehler oder Kritik Marquez nicht aus der Ruhe bringen. So habe er in Qualifyings beinahe heftige Stürze fabriziert, sei aber in der Runde darauf dann Bestzeiten gefahren. "Wenn das jemand anderes wäre, dann würde er ein paar Runden langsamer werden und dann versuchen, sich wieder nach oben zu arbeiten. Das passiert bei ihm nicht."

Vom Speed her fühlt sich Crutchlow bei Marquez an Jorge Lorenzo erinnert, der Fahrstil sei aber komplett anders. "Er sprang auf, hatte noch nie ein MotoGP-Bike gesehen und hatte gleich zu Anfang beinahe einen Highsider auf der Geraden. In der nächsten Runde fuhr er dann, als ob nichts gewesen wäre. Er hat einen guten Fahrstil. Es gibt aber keinen Grund, warum wir ihn nicht schlagen sollten. Er ist schlagbar, so wie jeder auf der Welt. Sobald er aber an der Spitze angekommen ist, wird er dort bleiben."