Marc Marquez gab am Mittwochnachmittag sein Honda-Debüt in Valencia und verlor nach 28 Runden nur noch eine Sekunde auf Teamkollegen und Rennsieger Dani Pedrosa. "Die ersten Runden waren unglaublich, die Kraft war extrem. Wir hatten ständig Wheelie und ich glaube es war das Schwierigste, das Vorderrad auf dem Boden zu halten. Ich habe mich verbessert, habe viele Dinge geändert und vor allem versucht, meinen Stil von der Moto2 zu ändern. Wir haben viele Dinge zu verbessern und auszuprobieren. Besonders der Vorderreifen war ganz anders als in der Moto2. Wichtig war aber, ein erstes Gefühl auf dem Bike und mit dem Team zu bekommen und alles lief wirklich gut", resümierte er.

Speziell am Kurvenausgang habe der junge Spanier extrem konzentriert sein müssen. "Durch die Elektronik hat man da keine Power. Auch der erste Teil der Kurve beim Anbremsen ist ganz anders. Beim Gefühl zum Vorderrad braucht man einfach mehr Runden und mehr Zeit. Es war aber ziemlich gut", freute er sich. Nach seinem ersten Run habe Marquez nur gelächelt, obwohl er lediglich fünf Runden zurückgelegt hatte. "Als ich in die Box zurückkam, war ich ziemlich fertig, besonders der rechte Arm, denn man braucht viel Kraft auf dem Bike. Bei jedem weiteren Run war ich dann aber entspannter und fühlte mich besser auf der Strecke."

"Auf der ersten Geraden habe ich ganz hoch geschalten und dabei habe ich die Power wirklich gespürt. Mit den Karbon-Bremsen fühlt es sich am Anfang schon seltsam an, aber das Schwierigste war wohl das Einlenken beim Bremsen in der Kurve, denn der Vorderreifen ist ganz anders als der von Dunlop", erklärte der Honda-Werkspilot weiter. Speziell in diesem Bereich könne er sich noch extrem verbessern und suche mehr Vertrauen. Von der Elektronik war Marquez weniger begeistert: "Mit dieser Elektronik ist man langsamer. Man muss versuchen, das Bike zu fahren und weniger Elektronik zu nutzen, denn sonst ist man langsamer."

Mehr Gewicht

Pedrosa hatte sich zumindest die Zeiten seines neuen Teamkollegen angesehen. "Ich habe ihn nicht auf der Strecke gesehen, aber er war ziemlich schnell und hat sich extrem schnell verbessert", prognostizierte er. Der Spanier selbst stand am Ende des zweiten Testtages an der Spitze der Zeitenliste und scherzte: "Ich habe nicht gearbeitet. Ich lag den ganzen Tag nur rum." In Wirklichkeit fuhr er aber insgesamt 30 Runden, von denen er einige auf dem Renn-Bike vom Sonntag und ein paar auf der neuen RC213V absolvierte.

"Der Hauptunterschied war das Gewicht für die neuen Regeln. Im Winter müssen wir sehen, wie wir das Gewicht auf dem Bike verteilen, denn die Dorna ändert auch jedes Jahr die On-Board-Kameras und das ist auch ziemlich viel Gewicht. Einige Dinge ändern sich im Winter manchmal noch. Ich bin heute nicht viele Runden gefahren, aber genügend", stellte Pedrosa fest. Besonders auf der Bremse und auf der Geraden habe er das Extra-Gewicht extrem gespürt.

Rundenzeiten waren Pedrosa nicht wichtig. "Es ist immer gut, vorne zu sein, aber sicherlich ist das Wichtigste, herauszufinden, was man für das nächste Jahr braucht. Es wird gut sein nach Hause zu fahren, zu entspannen und ein bisschen Urlaub zu machen, aber wichtig ist auch zu verstehen, was man fürs nächste Jahr braucht und wie man es anstellt. Ich denke, dass ich im Januar in Malaysia mehr Runden fahren muss, damit ich merken kann, wie es sich wirklich beim Handling und Bremsen anfühlt. Auch mein Gewicht, der Sprit und alles kann eine Rolle spielen", schloss er ab.