Ein letztes Mal fuhr Casey Stoner am Sonntag in Valencia ein MotoGP-Rennen, ein letztes Mal kämpfte er um ein gutes Finish und ein letztes Mal schaffte er es auf das Podest. Hatte er sich mit seinem Sieg beim Heimrennen auf Phillip Island bereits den Wunsch erfüllt, vor seinem Rücktritt noch einmal zu gewinnen, so hatte er für Valencia gehofft, sich ordentlich verabschieden zu können, ohne eine weitere Verletzung an seinem seit Indianapolis angeschlagenen Knöchel zu riskieren. Die feuchten Bedingungen machten es ihm nicht einfach, letztendlich gab es Platz drei und er kam heil durch. Als es vorbei war, schien sogar Stoner leicht emotional.

"Es ist etwas surreal", meinte der Australier. Das war es auch deswegen, weil er das ganze Wochenende eigentlich enttäuscht davon war, wie es lief. "Ich fahre hier gerne im Trockenen, aber wir hatten nur schlechtes Wetter. Es gab gerade einmal eine trockene Session und es war schwierig, damit zu leben. Ich fühle mich hier nicht wohl, denn die Strecke nass ist, da bin ich sehr angespannt und kann nicht fahren wie sonst - besonders wenn es halb nass und halb trocken ist wie heute", erklärte Stoner.

Nummer sicher

Weil er kein großes Risiko eingehen wollte, blieb er beim Start dann auch konservativ und nahm den Regenreifen. Normalerweise hätte er sich sofort für einen Slick entschieden, diesmal ging er aber auf Nummer sicher, meinte er. "Das war heute die falsche Wahl. Es war ein langes Rennen, als ich endlich den Slick drauf hatte, nahm ich den Kopf runter und habe weiter gepusht. Ich bin einfach meine Zeiten gefahren und habe Gas gegeben." Dabei achtete Stoner vor allem darauf, nicht von der trockenen Linie zu kommen und immer genug Sicherheitsabstand von den Nassen Flecken zu haben.

"Normal bin ich sehr frei und pushe, aber heute hat mich etwas zurückgehalten, ich wollte mich nicht weiter verletzen. Ich war sehr nervös und angespannt. Ich hatte die Augen echt immer auf der trockenen Linie. Es war harte Arbeit, aber es zahlte sich aus. Ein paar Fahrer stürzten und ich habe überholt, wenn es nötig war. Das Rennen war hart, aber es ging gut aus. Danke an alle im Team und an meine Familie. Sie haben mir in meiner Karriere alle sehr stark geholfen und mir dort hin geholfen, wo ich jetzt bin. Ein Riesendank", erklärte Stoner zum Abschluss.