Noch bevor Valentino Rossi das erste Mal wieder auf der Yamaha M1 gesessen hat, muss er bereits feststellen, dass seine alte Liebe gegenüber der Honda RC213V aktuell im Nachteil ist. Allerdings sind die Nachteile aus seiner Sicht relativ eindeutig und sollten lösbar sein - es fehlt an Power. Ein klares Bild von der Lage wollte er sich beim Test nach Saisonende in Valencia machen, wenn er erstmals wieder die M1 fahren wird. "Nach dem Test werde ich eine bessere Idee haben, was ich nächstes Jahr erreichen kann", sagte Rossi.

Rein von außen betrachtet war es für ihn aber klar, dass die Honda in den Rennen vor Phillip Island stärker war. "Der Speed, mit dem Pedrosa aus der Kurve geht, ist beeindruckend und er holt wirklich das Maximum aus der Honda raus. Die Stärke der M1 ist die Kurveneinfahrt, aber bei Yamaha wissen sie schon, dass sie an der Beschleunigung arbeiten müssen", meinte der Noch-Ducati-Pilot. Die technische Überlegenheit der RC213V könnte auch eine Rolle dabei spielen, warum es Jorge Lorenzo zuletzt im WM-Kampf etwas konservativ anging und sich darauf beschränkte, Dani Pedrosa als Zweiter ins Ziel zu folgen. Rossi ging jedenfalls davon aus, dass sein zukünftiger Teamkollege gemerkt hat, dass er nicht mehr ausrichten kann.

"Er weiß aber sicher mehr darüber als wir und dadurch kann er die beste Entscheidung treffen. Ich denke, es wäre in seinem Interesse, die Weltmeisterschaft hier in Australien zu entscheiden, denn die ersten Kurven in Valencia sind gefährlich; dort kann alles passieren. Jorge ist immer noch der Favorit, aber nur wegen seines Punktevorsprungs. Beide verdienen den Titel und man kann gegen keinen der Beiden etwas sagen. Jorge hat die Yamaha freundlichen Strecken zu seinem Vorteil genutzt und Dani hat die gleiche Anzahl an Rennen gewonnen, er hatte eine tolle zweite Saisonhälfte", sagte Rossi.