Jorge Lorenzo führ die WM mit 23 Punkten vor Dani Pedrosa an und weiß zwar, dass er den Titel bereits auf Phillip Island klarmachen könnte, versucht diesen Gedanken aber auszublenden. "Es sind nur noch zwei Rennen bis zum Ende, also müssen wir uns mehr als jemals zuvor konzentrieren und wirklich konzentriert sein, keine Fehler zu machen. Wir haben trotzdem die Möglichkeit in Valencia anzukommen und Weltmeister zu sein. Wir werden dieses Mal versuchen, auf dem Podest zu landen", sagte er zur offiziellen Pressekonferenz vor dem Australien GP am Donnerstagnachmittag.

Allgemein denke der Mallorquiner schon an die Meisterschaft, versuche aber sich von einem Training aufs nächste, auf die Qualifikation und dann aufs Rennen zu konzentrieren. "Es wäre großartig und wir haben die Möglichkeit dazu, aber wir werden uns nicht deshalb verrückt machen." Phillip Island bildete im letzten Jahr allerdings das Ende in Lorenzos Meisterschaftskampf. "Letztes Jahr war ein wirklich schlechtes Jahr für uns, besonders nach meinem Sturz im Warm-Up mit der großen Verletzung, aber das könnte auch auf einer anderen Strecke passieren", winkte er ab.

Dennoch ist der Yamaha-Pilot wie viele seiner Kollegen ein Fan der australischen Rennstrecke. "Phillip Island ist eine sehr besondere Strecke, ganz anders als die anderen. Wenn man in die erste Kurve fährt und eine Runde zurücklegt bemerkt man schon, wie anders sie ist. Der Kurs ist wirklich eng, wirklich schnell und die Landschaft ist wundervoll. Es ist großartig, hier zu fahren, besonders wenn das Wetter perfekt ist und es weder Wind noch Regen gibt", beschrieb er.

Pedrosa kämpft bis zum Ende

Pedrosa macht sich keine Gedanken um den WM-Stand, will in Australien einfach auf die Strecke fahren, gute Trainings zeigen, das Fahren genießen und wie immer so konzentriert wie möglich zu bleiben. "Hier zu fahren ist immer etwas ganz Besonderes. Es gibt viele Kurven, in die man mit offenem Gas einfahren kann. Manchmal ist es kalt, aber manchmal ist es auch wundervoll mit diesen Pferdestärken hier zu fahren, besonders in der letzten Kurve auf dem Weg zur Hauptgeraden und den Berg hinauf", sagte er. Der Spanier würde seinen heimischen Fans in Valencia gern den Titelkampf mitbringen. "Denn es sind zwei Spanier, die um die Meisterschaft kämpfen und das letzte Rennen ist in Spanien. Es ist lange Zeit her, dass ich in einer solchen Position war und bis zum Ende kämpfen konnte."

Casey Stoner ist gesundheitlich noch immer angeschlagen, Foto: Milagro
Casey Stoner ist gesundheitlich noch immer angeschlagen, Foto: Milagro

Sein Teamkollege Casey Stoner steht vor dem letzten Heimrennen seiner Karriere und siegte in den letzten fünf Jahren auf der Insel. "Es ist das letzte Mal, dass ich hier Rennen fahren werde, denn nun stehen nur noch zwei Rennen in dieser Saison und meiner Karriere aus, also wird es ein sehr großes Wochenende. Ich werde trotzdem angreifen wie immer. Irgendwie ist es auch nichts anderes als jedes andere Wochenende, außer dass ich es auf dieser Strecke genieße, ich liebe sie."

Dennoch sei der Australier noch nicht wieder so fit, wie er sich erhofft hatte. "Es ist definitiv schlechter, als beim Comeback in Japan. Wir haben heute etwas mehr Probleme damit. Aber ich denke nicht, dass es mich auf dem Bike anders behindern wird." Stoner will sich trotzdem ganz auf seine Honda konzentrieren. "Zum Glück hat diese Strecke nicht allzu viele Rechtskurven, die so kritisch sind, also sollten wir uns hier beim Fahren etwas besser fühlen. Das Hauptproblem bei der Fitness ist momentan, dass ich keine Ausdauer habe", gab er zu.

Wir sind sehr konzentriert

Valentino Rossi gewann auch schon fünf Mal in Australien und hofft, dass er sich an diesem Wochenende auf der Desmosedici steigern kann. "Phillip Island ist mehr oder weniger Favorit aller Fahrer, denn es ist im Vergleich zu den anderen etwas anderes und besonderes. Der Kurs ist sehr schnell und es ist immer großartig, hier ein Motorrad zu fahren. Letztes Jahr war ein sehr schlechtes Wochenende für uns. Ich war sehr langsam, vielleicht einer der Schlechtesten. Wir sind sehr konzentriert, das Maximum zu geben und besser zu sein."

Schwierige Saison für Ellison

James Ellison erklärte: "Das war eine schwierige Saison für mich, aber ich habe einfach versucht, Gas zu geben und die Ergebnisse zu holen. Ich genieße es wirklich: Ich genieße es, das Bike zu fahren und es zu entwickeln." In Aragon bekam der Brite einen neuen Motor, den er aber nur im Warm-Up und im Rennen benutzen kann. "Es ist ein ziemlich großer Schritt, also können wir ihn für die Rennen hier und in Valencia aufsparen und vielleicht die Lücke auf die Aspar-Jungs schließen."

Über seine Zukunft weiß der Paul Bird Fahrer momentan noch nicht Bescheid. "Ich würde gerne hier bleiben, wo ich bin. Das Team hat viel Potential und ich habe es genossen, in diesem Jahr mit ihnen zu arbeiten und ich habe das Gefühl, dass es mit einem Teamkollegen und einem Testplan im nächsten Jahr gut sein kann. Ich will einfach Vollgas weitermachen und hoffentlich wird Paul mich behalten, aber es liegt an ihm."