Die Frage war unvermeidlich, nachdem Valentino Rossi in Misano mit der Ducati auf Platz zwei gefahren war und nicht ewig weit hinter Rennsieger Jorge Lorenzo blieb: bereut er jetzt seinen Abschied beim italienischen Team? "Ich bereue nichts", sagte Rossi. Er versprach, dass er bis zum Nachmittag des letzten Rennens sein Bestes geben und alles tun wird, um gute Ergebnisse zu holen.

"Aus verschiedenen Gründen, aber vor allem aus diesem: wenn wir am Ende des Jahres ein gutes Projekt zurücklassen, das andere Fahrer gut einsetzen können, dann bedeutet das, wir haben als Team gut gearbeitet." Obwohl er darauf hinwies, dass er aufgrund der Medien mittlerweile viel früher seine Zukunft entscheiden muss als in der Vergangenheit, sah er sich mit seinem Wechsel zurück zu Yamaha aber nicht zu einer Entscheidung gedrängt, die er zurücknehmen möchte.

Es verging viel Zeit

"Ich habe die Entscheidung sehr früh getroffen, weil wir in einer Zeit leben, in der man seine Zukunft zu Beginn der Saison entscheiden muss und mein Alter könnte auch Einfluss gehabt haben - das bedeutet, meine Notwendigkeit, schnell Ergebnisse zu holen. So oder so, ich hatte gehofft, es würde viel kürzer dauern, so ein Chassis zu finden. Stattdessen verging viel Zeit ohne Verbesserungen", sagte Rossi.

Ob sich mit der Ducati jetzt regelmäßig Podeste einfahren werden lassen, bezweifelte der Italiener. So war er in Misano im Vorteil, weil er kurz vor dem Rennwochenende zwei Tage dort getestet hatte und am Wochenende die drei Trainings vor dem Qualifying bei schwierigen Bedingungen stattfanden. Am Sonntag fand er dann ein Setup, mit dem er gut fahren konnte.

Aragon könnte nicht einfach werden

"Ich war auch beim Richtungswechsel schneller als normal. Das liegt am neuen Chassis. Das Design ist nicht so anders als vorher, aber es hat diese Modifikationen, mit denen die Maschine viel einfacher zu fahren und abzustimmen ist. Man kann besser arbeiten und hat mehr Möglichkeiten bei der Geometrie der Maschine und weiteren Aspekten, also ist das auch besser für das Team. Wir haben Fortschritte gemacht, das kann man nicht verneinen. Wir haben hier aber auch gute Bedingungen vorgefunden und ich würde jetzt auf die nächsten Rennen warten, bevor ich etwas mit Sicherheit sage... Ich habe zum Beispiel Angst, dass es in Aragon nicht einfach wird", meinte er. Damit könnte er insoweit recht haben, weil ein Teil der Konkurrenz dort vor nicht allzu langer Zeit getestet hat.