Wer geht 2012 mit wem an den Start? Diese Frage schien in Mugello zumindest in Ansätzen beantwortet zu werden. Doch die Teams verschoben ihre Entscheidung. Während Lin Jarvis im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com andeutete, dass noch vor dem Rennen in Indianapolis der zweite Fahrer für die nächste Saison benannt werden soll, macht der WM-Führende Jorge Lorenzo seinem Teamkollegen Ben Spies Mut. "Ich denke nicht, dass es eine Frage von Talent oder Schnelligkeit ist, weil er in seinem ersten Rennen 2010 in Katar nur vier Sekunden hinter dem Sieger auf der Satelliten-Tech 3 ins Ziel gekommen ist. Das heißt, er ist in der Lage, es zu schaffen."

Die Voraussetzungen für die beiden Yamaha-Piloten könnten unterschiedlicher nicht sein: Lorenzo konnte in dieser Saison bereits 185 Punkte auf seinem Konto verbuchen und war bei keiner seiner acht Zieldurchfahrten schlechter als Rang zwei. Fünf Mal stand der Spanier sogar ganz oben auf dem Treppchen. Von so einem positiven Lauf kann Spies momentan nur träumen. In seiner bisherigen Alptraum-Saison rangiert der Texaner mit nur 66 Zählern auf dem zehnten Platz. Auch in Mugello bremste ihn eine Erkrankung.

"Ich denke, er muss ruhig bleiben, weil die Meisterschaft für ihn sehr unbeständig und schlecht ist. Wenn er konzentriert ist und ruhig, dann kann er konstant auf das Podium fahren und manchmal auch gewinnen", so der Spanier, der seinen Vertrag bei Yamaha bereits verlängert und natürlich auch mögliche neue Teamkollegen im Blick hat. Große Chancen auf den Platz bei den Japanern rechnet sich bekanntlich Andrea Dovizioso aus, der in dieser Saison bereits vier Podiumsplätze mit der Tech 3 erzielen konnte. Doch auch dessen Teamkollege Cal Crutchlow liebäugelt noch mit einem Wechsel ins Werksteam.

"Ich habe keine großen Probleme mit keinen von ihnen", sagte Lorenzo auf die Frage, wen er als künftigen zweiten Fahrer bei Yamaha bevorzugen würde und fügte lächelnd hinzu: "Vielleicht Ben, weil wir etwas besser befreundet sind, da wir einiges an Zeit miteinander verbringen. Mit Dovi hatten wir in der Vergangenheit einige Duelle in der 250er-Klasse und auf einigen Strecken auch in diesem Jahr." Lorenzo stellte allerdings klar, dass er deshalb kein Problem mit Dovizioso habe. Der Italiener sei absolut in der Lage, eine Werks-Yamaha zu fahren.