Brigestone bringt vier verschiedene Hinterreifen mit nach Mugello. Casey Stoner ist von dem ganzen Projekt allerdings weniger begeistert und sieht kaum Sinn darin. "Den ersten Reifen scheinen wir laut Regelwerk gar nicht für das Rennen benutzen zu dürfen, mit dem zweiten müssen wir erst einmal eine Menge Runden zurücklegen, bevor wir ihn im Rennen nutzen können. Es scheint, als hätten wir am Ende so oder so nur eine Option, wenn das Wetter so heiß bleibt", stellte er fest.

Weiterhin erklärte der Australier, dass alle Fahrer auf der zweiten Reifenmischung mehrere aufeinanderfolgende Runden mit Renngeschwindigkeit zurücklegen müssen, danach würde Bridgestone die Daten noch einmal checken und erst dann würde der Reifen eventuell zum Rennen zugelassen. Warum die Nummer-Eins-Mischung nicht verwendet werden darf weiß Stoner nicht. "Ich verstehe die ganze Situation im Moment nicht. Sie hören einfach nicht auf die Fahrer. Ich weiß, dass sie die Technologie haben, um Reifen zu produzieren, die viel besser funktionieren und sicherer sind. Ich denke aber, dass sie diese Technologie einfach nicht nutzen, weil es mehr kosten würde und deshalb sind wir in einer solchen Situation."

Die Reifen seien schlichtweg zu weich und bauen dadurch schneller ab, deshalb gäbe es diese ganzen Probleme. "Je mehr sich der Reifen bewegt, desto heißer wird er auch", erklärte Stoner weiter. "Ich sehe keinen Sinn darin, einen neuen Reifen erst im Training zu probieren, die wir zuvor noch nie hatten und ihn dann im Rennen zu benutzen. Das nennt sich nun Weltmeisterschaft. Die Reifen ändern sich ständig, die Regeln werden zur Mitte der Saison neu geschrieben. Meiner Meinung nach ändert es sich immer mehr zum Schlechten. Sie sollten damit aufhören, umdenken und alles etwas leichter gestalten."

Auch die anderen Piloten wissen noch nicht, was die große Auswahl bringen wird. "Das werden wir im Laufe des Wochenendes sehen, ich will mich für den Reifen entschieden, der am besten zu meinem Fahrstil und zu meinem Renntempo passt", erklärte Jorge Lorenzo. Pedrosa will die Gummis auch zunächst ausprobieren. "In Assen fühlten wir uns auf dem harten nicht so gut und auf dem Sachsenring war es umgedreht für Yamaha. Wir müssen es testen."

Andrea Dovizioso schätzte die Situation wie Stoner als recht schwer ein. "Wir haben ein Problem damit, das Rennen zu beenden, davor haben wir Angst", erklärte er die Ungewissheit. Für Valentino Rossi sei die Anzahl der Reifen kein Problem. "Wir haben vier extra und vier sind genug. Ich finde es ist wichtig, dass jeder Fahrer frei entschieden kann, welchen Hinterreifen er wählen will. Wenn er etwas riskieren und den weichen Reifen nehmen will, dann sollte er das dürfen. Ich hoffe, dass wir im Vergleich zu Assen in Mugello weniger Probleme haben."

Pedrosa wäre auf und davon

Mit dem neuen Bridgestone-Vorderreifen haben allerdings nur die Honda-Werksfahrer zu kämpfen. Pedrosa komme damit nicht zurecht. Lorenzo sagte dazu: "Zum Glück funktioniert er bei Dani nicht gut, ansonsten hätte er auf dem Sachsenring wohl 30 Sekunden Vorsprung gehabt. Für mich funktioniert er, ich nutze ihn schon seit Katar und bin damit glücklich." Auch Stoner komme kaum zurecht. "Er funktioniert nicht, wir hatten nicht genug Gewicht auf dem Vorderreifen, das war auch einer der Gründe für den Sturz. Es ist aber nicht nur der Vorderreifen, dazu kommt der Hinterreifen, der zum Beispiel in Assen bei Valentino total zerstört war. Es ist eine seltsame Situation."