Zur Pressekonferenz vor dem italienischen Grand Prix in Mugello versammelten sich Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Casey Stoner und die beiden Lokalmatadoren Andrea Dovizioso und Valentino Rossi. Lorenzo eröffnete: "Auf dem Sachsenring sahen wir, wie schwer es ist, gegen Casey und Dani zu kämpfen. In den letzten beiden Rennen konnte ich mich aber wenigstens ein bisschen verbessern. Wir haben etwas gefunden, das uns etwas mehr Speed verschaffte. Aber abgesehen davon waren wir auf dem Sachsenring nicht wirklich konkurrenzfähig, wir mussten in jeder Session hart arbeiten, ich fühlte mich im Rennen nicht so gut auf den Reifen. Dennoch fühle ich mich dieses Jahr nicht so schlecht. Wir hoffen, dass wir hier stärker und schneller sein können."

Der Mallorquiner erklärte weiterhin, dass es in dieser Saison enorm schwer sei nicht zu stürzen, denn alle der Top-Piloten fahren ständig am absoluten Limit. "Wir wollen Rennen gewinnen und manchmal passiert es, dass man weinen Fehler macht, dass einem das Vorder- oder das Hinterrad wegrutscht und dann ist das Rennen vorbei. Bei mir war es im vorletzten Rennen zwar anders, das bedeutet aber nicht, dass auch mir, Casey oder Dani in den kommenden Rennen kein Fehler unterlaufen kann. Wir müssen also versuchen, in allen Rennen und in jeder einzelnen Runde konzentriert zu sein, um solche Dinge zu vermeiden und selbst dann kann etwas passieren. Das gehört dazu."

Die Meisterschaft führe er trotzdem noch immer an, momentan sogar mit recht gutem Punktevorsprung. "Hier wollen wir noch stärker sein und das werden wir probieren. Ich mag Mugello sehr. Ich habe hier schon 2006 und letztes Jahr gewonnen. Ich habe gute Erinnerungen. Ich mag die Strecke, sie ist gut für die Yamaha und meinen Fahrstil. Es ist eine flüssige Strecke. Morgen werden wir es sehen", schloss Lorenzo ab.

Großartiges Gefühl nach erstem Sieg

Pedrosa kommt nach seinem ersten Saisonsieg in Deutschland und dem frisch unterzeichneten Vertrag in bester Laune nach Italien. "Es war großartig das Rennen zu gewinnen, das Gefühl war unheimlich gut. Danach haben wir noch bekannt gegeben, dass ich weiter mit Honda zusammenarbeiten werde. Das sind besonders für mich großartige Nachrichten, denn ich bin jetzt schon lange bei Repsol Honda. Es ist großartig weiterzumachen und wir hoffen auch weiterhin stark weiterzumachen. Wir wollen für die zweite Hälfte der Meisterschaft noch stärker werden und können uns jetzt ganz auf die Rennen konzentrieren."

Dani Pedrosa konnte seinen ersten Saisonsieg feiern, Foto: Milagro
Dani Pedrosa konnte seinen ersten Saisonsieg feiern, Foto: Milagro

Auch der Spanier merkte an, dass er in jedem Rennen am Limit sei und es schwer wäre, dieses hohe Niveau zu halten. "Für mich und mein Team war es großartig, den ersten Sieg des Jahres zu feiern. Mugello ist auch eine gute Strecke für uns. Letztes Jahr war dabei nicht ausschlaggebend, denn da war ich nicht fit, aber vor zwei Jahren habe ich das Rennen hier gewonnen. Ich bin sehr zuversichtlich, ich mag die Strecke und die Honda funktioniert hier gut. Wir hoffen, dass wir gute Arbeit leisten können", ergänzte er.

Punkteabstand macht keine Sorgen

Stoner beendete den Sachsenring hingegen mit einem Sturz. "Wenn wir uns die Punkte vor Assen ansehen, haben wir noch immer fünf Punkte in der Meisterschaft gutgemacht. In Assen ist Jorge ausgefallen, danach waren wir dran. Ich bin noch immer etwas enttäuscht über den Sachsenring, denn ich bin zuversichtlich ins Rennen gegangen, das ganze Wochenende lang hat alles ziemlich gut funktioniert. Ich war definitiv enttäuscht durch den Sturz, aber allgemein bin ich mit unserer momentanen Pace aber ziemlich glücklich und ich hoffe, dass wir die bis zum Ende der Saison noch haben", erklärte er. Momentan wolle sich der Australier nicht allzu sehr um den Punkteabstand sorgen. "Die Situation, in der wir vor den letzten beiden Rennen waren, sah etwas schlimmer aus."

Stoner kennt seine Konkurrenz: "Jorge ist in Mugello ziemlich schnell." Doch auch er habe in Mugello schon des Öfteren auf dem Podest gestanden. "Im letzten Jahr hatten wir eine gute Pace, hatten aber ein Problem mit dem Reifendruck, konnten also nicht bis zum Rennende pushen. Hoffentlich wird es dieses Jahr anders. In den letzten beiden Rennen haben wir recht gut mit den Reifen gearbeitet, also sie über die Renndistanz so gut wie möglich zu schonen. Mal sehen, was dieses Wochenende passiert, aber es ist definitiv eine der Strecken, die ich am liebsten mag, also genieße ich hier jede einzelne Runde."

Saison läuft wirklich gut

Dovizioso ist mit seinen bisherigen Leistungen auf der Satelliten-Yamaha zufrieden. "Meine bisherige Saison ist wirklich gut. Wir kommen hier nach zwei Podestplätzen mit großer Zuversicht an. Ich mag es, hier zu fahren, denn es ist schön, das Bike um den Kurs zu fahren, besonders mit dem neuen Asphalt. Die Strecke passt nicht nur zum Motorrad, sondern auch zu meinem Fahrstil, aber ich habe gehört, dass es allen hier ganz gut gefällt. Also wird es schwer, die anderen zu schlagen, besonders die Fahrer, die hier schon gewonnen haben. Es wird also hart, aber ich denke, dass wir von Beginn an auf einem guten Level starten", sagte er.

Andrea Dovizioso will ins Werksteam, Foto: Milagro
Andrea Dovizioso will ins Werksteam, Foto: Milagro

Der Kampf im eigenen Team gegen Cal Crutchlow ist für den Italiener schwer, da der Brite unheimlich schnell sei. "Im Rennen sind wir bisher ziemlich stark, besonders weil wir in den Trainings gut auf das Rennen hinarbeiten. Aber wir wollen im Rennen etwas schneller sein. Ich denke, wir können uns noch verbessern. Es sieht so aus, als würde das Wetter gut werden, also werden wir die Chance haben, daran zu arbeiten", äußerte Dovizioso hoffnungsvoll. Das erklärte Ziel ist für ihn noch immer das Yamaha-Werksteam für 2013. "Ich werde alles probieren. Ich bin sehr glücklich im Moment, aber sicherlich will ich ein noch besseres Ergebnis als den dritten Platz und ich denke, hier gibt es eine Möglichkeit dazu."

Glücklich mit Audi

Natürlich fühlt sich auch Rossi in der heimischen Gegend wohl. "2010 hatte ich hier einen sehr miesen Sturz, aber davon abgesehen habe ich großartige Erinnerungen. Diese Strecke ist eine der Besten und auch die Atmosphäre ist etwas Besonderes, denn es gibt so viele Fans und die Zuschauer sind sehr nah an der Strecke. Das macht wirklich viel Freude und wir werden uns besonders anstrengen, an diesem Wochenende schneller zu sein", kündigte er an. Auf dem Sachsenring sei es nicht so schlecht gelaufen, besonders am Ende habe der Ducati-Pilot sogar noch überholen können. "Wir starten hier also besser und werden versuchen, näher an den Leuten an der Spitze zu sein."

In Deutschland hatte sich Rossi auch mit einigen Audi-Vertretern, als dem neuen Besitzer von Duacti getroffen und fasste neuen Mut. "Ich sprach letzte Woche mit den Leuten. Unsere Situation ist momentan aber leider schwer, denn wir müssen die Lücke zufahren und ein paar Probleme am Bike lösen. Als ich mit Audi sprach war ich glücklich, denn sie zeigten eine Menge Enthusiasmus, das Motorrad zu verbessern und versprachen sich Mühe zu geben, unsere Leistung zu steigern. In den nächsten Wochen werden wir über die Zukunft sprechen. Es ist noch keine Entscheidung getroffen. Wir haben uns nur zehn Minuten unterhalten und über keine Details geredet."