Dani Pedrosa und Casey Stoner sind dafür bekannt, dass sie ihre Rennen gerne von der Spitze aus gewinnen. Nach Möglichkeit gehen sie am liebsten rasch in Führung, drehen dann das Gas auf und enteilen in der Ferne. Am Sonntag auf dem Sachsenring konnte aber keiner der Beiden diesen Plan umsetzen, stattdessen lieferten sich die beiden Repsol-Honda-Teamkollegen einen spannenden Kampf um den Sieg. Und dabei konnte Pedrosa zum ersten Mal in dieser Saison einen Erfolg für sich verbuchen, während Stoner kurz vor dem Ziel zu Sturz kam. Dadurch schenkte er dem noch immer angeschlagenen Jorge Lorenzo Platz zwei und den Ausbau der WM-Führung, während Andrea Dovizioso sich gegen Ben Spies Platz drei schnappte.

Vom Start weg hart umkämpft

Das Honda-Duell an der Spitze ging bereits beim Start los. Den sicherte sich wie üblich Pedrosa, Stoner setzte sich dahinter und sofort entstand eine Lücke nach hinten. In Runde zwei ging dann der Australier an die Spitze und so blieb es 17 Runden lang, bis der Spanier der Ansicht war, seinerseits nach vorne gehen zu müssen. Es sah auch so aus, als könnte er sich gleich absetzen, doch das lag nur daran, dass Stoner einen haarigen Hinterradwackler hatte. Der amtierende Weltmeister war rasch wieder an seinem Teamkollegen dran und es ging im Paarflug weiter.

Das Duell blieb eng und keiner schenkte dem anderen auch nur einen Zentimeter zum Durchatmen und die Entscheidung musste in der letzten Runde fallen. Stoner wagte wieder und wieder einen Blick, doch am Ende riskierte er zu viel und stürzte in Kurve zwölf der letzten Runde. Damit war die Entscheidung gefallen, Pedrosa feierte und Stoner schüttelte den Kopf, als er den Scooter Richtung Box bestieg. Lorenzo hatte derweil ein ruhiges und einsames Rennen gefahren und nach besten Kräften Schadensbegrenzung betrieben, bevor Stoners Ausfall ihm ein Geschenk machte.

Lorenzo wieder mit Vorsprung

Denn damit hält der Spanier nun bei 160 Punkten und liegt 14 Zähler vor Pedrosa. Stoner, der vor dem Sachsenring noch punktgleich mit Lorenzo war, hat nun 20 Punkte Rückstand. Jede Menge Unterhaltung boten auch die weiteren Positionskämpfe. Um Platz vier - und dann letztendlich Platz drei - hatten lange Dovizioso, Spies und Cal Crutchlow gestritten. Dovizioso nutzte dabei immer wieder seine guten Bremsfähigkeiten aus und das führte wohl auch dazu, dass Crutchlow einmal zu viel probierte und in Kurve eins in den Kies musste.

Damit waren Dovizioso und Spies alleine und der Italiener konnte die Nase vorne behalten. Hinter den Beiden setzte sich Stefan Bradl in einer hart umkämpften Gruppe durch und wurde Fünfter. Der Deutsche hatte sich vor Valentino Rossi, Alvaro Bautista, Crutchlow, Hector Barbera und Nicky Hayden behauptet. Als bester CRT-Fahrer kam Randy de Puniet auf Platz elf ins Ziel, Colin Edwards, Aleix Espargaro, Yonny Hernandez und James Ellison punkteten noch. Ebenfalls ins Ziel gekommen waren Franco Battaini, Danilo Petrucci und Ivan Silva. Neben Stoner waren noch Mattia Pasini und Michele Pirro ausgeschieden - Pasini per Sturz, Pirro mit einem Defekt.