"Die Verletzung und das Aus in Assen haben uns in der Gesamtwertung wertvolle Punkte gekostet, deshalb müssen wir hier gute Leistung zeigen", sagte Jorge Lorenzo, der das abrupte Ende seines Assen-Rennens hinter sich lassen, und am Sachsenring die Geschicke wieder in seine Bahnen lenken will. Mit Rang drei im Training am Freitag scheint dies auch gelungen, selbst wenn er mit seinem verletzten Knöchel noch nicht wie gewohnt arbeiten kann. Zumindest ist er fast schmerzfrei, wenn er auf seiner M1 Unterwegs ist.

"Beim Laufen habe ich mehr Probleme, ich nehme an, das liegt am Adrenalin, aber ich hatte einen schwierigeren Start erwartet, es lief besser, als gedacht" erklärte der Yamaha Fahrer im Debrief. "Der Knöchel ist viel besser als in China 2008." Damals musste der Spanier per Rollstuhl von A nach B gebracht werden. Einen Unterschied zwischen dem Fahren im Trockenen oder Nassen gäbe es derweil nicht.

Mit der Arbeit am Freitag war der Gesamtführende (mehr Siege als Stoner) ebenfalls zufrieden, sowohl im Trockenen als auch im Nassen sei es gut gelaufen. "Wir waren in beiden Sessions vorn dabei. Wir haben ein paar Settings ausprobiert und morgen wollen wir noch einmal abgleichen, ob wir in die richtige Richtung gegangen sind." Eine wichtige Phase, wie er betont, denn der Sachsenring könnte für die 1000cc die komplizierteste Strecke werden.

"Wir verlieren hier mehr, als wir mit den 1000cc gewinnen, eine gute Rundenzeit zu erzielen wird nicht einfach werden. Vielleicht schaffen wir es, die Zeiten vom letzten Jahr zu erreichen, das muss unser Ziel sein. Schneller ist kaum möglich."

Am Nachmittag lag das Fahrerfeld eng beisammen, obwohl die Session im Nassen gefahren wurde. Lorenzo lobte die gute Performance von Lokalmatador Stefan Bradl, der sich bislang mit jedem Rennen steigern konnte und benannte als möglichen Grund für die knappen Zeitabstände: "Die Elektronik hilft uns im Nassen viel mehr, als auf trockener Strecke. Auf einer Runde werden dadurch die Zeitabstände enger, aber auf die Renndistanz gesehen, trifft das nicht zu. Außerdem darf man nicht vergessen, dass dies hier eine sehr kurze Strecke ist."