Bedauern und Entsetzen und irgendwie einiges dazwischen schlichen über Alvaro Bautistas Gesicht, als er am Samstag in Assen die Wiederholung seines Sturzes in Kurve eins sah, bei dem er Jorge Lorenzo mitriss. Mit der Rückversetzung ans Ende des Starterfeldes auf dem Sachsenring folgte die Strafe dafür bald danach, doch Bautista hatte vor allem Sorge, dass Lorenzo ihm die Sache lange übel nehmen wird, da dessen WM-Vorsprung von 25 Punkten auf null schrumpfte. "Leider verpasste ich meinen Bremspunkt, als ich Dovizioso folgte und habe weit zu spät gebremst. Ich wollte die Maschine verlangsamen, doch verlor den Grip und rutschte weg", berichtete Bautista

Er sei sehr enttäuscht, meinte er weiter, die Enttäuschung sei deswegen noch viel größer, weil er Lorenzo mitnahm und es das Letzte gewesen sei, was er wollte. "Es war mein Fehler, dass er gestürzt ist und ich entschuldige mich aufrichtig dafür. Ich hoffe, dass so etwas nie wieder passiert. Ich entschuldige mich auch bei meinem Team, denn sie haben diese Woche so hart gearbeitet, nur um dann wegen dieses Fehlers ein möglicherweise tolles Ergebnis zu verpassen", erklärte Bautista.

Pirro wird ungeduldig

Keinen Grund für Entschuldigungen hatte Michele Pirro. Der Italiener war Neunter und damit zweitbester CRT-Pilot gewesen. Dennoch konnte er sich nicht ganz darüber freuen, da Randy de Puniet vor ihm geblieben war. "Wir sind in letzter Zeit immer so nahe dran, bestes CRT zu sein. Die Jungs arbeiten die ganze Zeit so hart und die Maschine ist von gestern auf heute besser geworden. Ich hatte die Chance, um den besten CRT-Platz mitzukämpfen und wir hätten mit ein paar kleinen Anpassungen noch stärker sein können. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir früher oder später erfolgreich sein werden", meinte Pirro.

Die Leistung des Italieners war für Teamchef Fausto Gresini ein echter Moralschub, wobei er ebenfalls gerne einmal als bestes CR-Team abgewunken werden würde. Zu Bautista konnte er auch nur sagen, dass es schade war, wobei er nicht umhin kam, mehrmals zu betonen, dass es keine Absicht war. "Alvaro wollte das nicht. Ich bin sehr traurig, weil der Sturz den WM-Spitzenreiter Lorenzo mitnahm. Wir sind traurig, dass es so kam und Alvaro hat natürlich gesagt, dass es keine Absicht war. Er wollte Plätze gewinnen, verlor aber seinen Bremspunkt und ging zu hart auf die Bremse, als die Reifen noch nicht auf Temperatur waren. Dadurch verlor er den Grip und rutschte in Lorenzo", erklärte Gresini.