Nach dem ersten Trainingstag in Assen musste Casey Stoner seinem Ärger über die aktuelle Reifensituation in der MotoGP ein weiteres Mal Luft machen. Er beklagte, dass die momentane Reifengeneration von Bridgestone immer schwächer wird und dadurch generell die Rundenzeiten leiden. Deswegen verstand er auch nicht, warum die Konkurrenz so zufrieden mit den Gummis ist. "Alles, was wir brauchen, ist der alte Vorderreifen, es ist sehr einfach", sagte er. "Die anderen sagen, der neue Vorderreifen sei besser, aber für mich sieht es nicht so aus, als würden sich die Rundenzeiten verbessern - ganz im Gegenteil."

Aus seiner Sicht wird die Qualität der Reifen immer schlechter. "Es wirkt beinahe wie ein Witz, da die Dinge für uns immer komplizierter werden. Wir haben versucht, das Chattering zu reduzieren, aber wir landeten in einer Sackgasse. Wir haben nur Zeit verschwendet", klagte er. Durch die vielen Arbeiten zur Reduktion des Chattering leidet bei ihm auch die Suche nach dem Rennsetup und das neue Chassis, das Honda nach Assen gebracht hat, half auch nicht weiter, am Donnerstagnachmittag fühlte er sich damit sogar schlechter als auf der bisherigen Maschine. "Die Standard-Maschine hat eine völlig andere Geometrie, um die Gewichtsverteilung und die Balance zu ändern, aber die Ergebnisse bleiben ähnlich."

Extra, extra schwierig

Das Hauptproblem bei Stoner ist mittlerweile das Chattering an der Front, das am Heck ist um einiges geringer geworden, weswegen es ihn noch mehr ärgert, dass der neue Vorderreifen einfach aufgezwungen wurde, obwohl Honda sich seit den ersten Testfahrten darüber beschwert hatte. "Verglichen mit den Reifen vom Ende des vorigen Jahres ist das Chattering mit diesem Reifen jenseits von allem, was wir vorher hatten. Das hat es extra, extra schwierig gemacht", sagte er laut MCN. Um zu Untermauern, dass die neuen Reifen eigentlich niemand so wirklich helfen dürften, verwies er auf die Rundenzeiten, die mit den 1000ern eigentlich besser sein müssten als mit den 800ern.

"Das ganze Jahr waren wir jetzt auf 1000ern und wir sollten Rundenrekorde zerstören, aber nach meiner Meinung ist der Reifenlevel so stark runtergegangen, dass es schon verrückt ist. Es scheint bei den Hinterreifen keinen Traktionspunkt mehr zu geben. Von der Kante weg gib es überall den gleichen Grip-Level, es gibt keinen Punkt, an dem man mehr Grip findet. Die Reifen-Level sind so weit runtergegangen, wir werden einfach schlechter und schlechter und Leute fahren Tests und sagen, es fühlt sich mit diesem Vorderreifen besser an, dennoch werden wir langsamer und langsamer. Die Leistung ist nicht da und wir gehen mit den Reifen in die falsche Richtung. Das ist wirklich enttäuschend. Die Reifen, die wir jetzt fahren, das ist ein Witz. Sie sind nicht einmal nahe an dem Level, den wir vor ein paar Jahren hatten", betonte Stoner.