Yamaha und Jorge Lorenzo haben der Silly Season ein Schnippchen geschlagen und sich schon früh auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Am Dienstag gaben Fahrer und Team bekannt, dass der Vertrag zwischen beiden Seiten bis Ende 2014 verlängert worden ist. Damit ist eine der wichtigsten Fahreraktien vom Markt. Aufgrund von Casey Stoners Rücktritt mit Saisonende gab es Spekulationen, dass Lorenzo von Honda abgeworben werden könnte, dem hat man bei Yamaha aber vorgebeugt.

"Ich freue mich sehr, für zwei weitere Jahre bei Yamaha unterschrieben zu haben. Sie haben sich viel Mühe gegeben, um mich im Werksteam zu halten, also möchte ich allen Beteiligten bei Yamaha dafür danken", sagte Lorenzo. Er betonte, sich seit seiner Ankunft 2008 als Teil der Yamaha-Familie zu fühlen und die Arbeit mit dem Team zu genießen. "Es war immer meine erste Option, hier zu bleiben, daher bin ich froh, dass diese wichtigen Verhandlungen so positiv abgeschlossen werden konnten. Jetzt kann ich mich auf die Weltmeisterschaft konzentrieren und ich freue mich darauf, Yamaha ab Silverstone am kommenden Wochenende dieses Vertrauen zurückzuzahlen."

Karriere bei Yamaha beenden

Lorenzo musste noch anmerken, dass es weiter sein Traum sei, seine Karriere bei Yamaha zu beenden und diesem sei er nun einen Schritt näher. Auf Management-Seite war die Zufriedenheit klarerweise ebenfalls groß. Yamaha Motor Racing Managing Direktor Lin Jarvis nannte die Verlängerung eine tolle Neuigkeit für Yamaha. "Jorge ist seit 2008 bei uns und hat in den ersten vier Jahren tolle Ergebnisse erzielt, das Highlight war sein WM-Sieg 2010. Er ist aktuell in Topform und hat drei der ersten fünf Saisonrennen gewonnen, während er in den anderen beiden Zweiter war. Jorges Vertragsverlängerung erlaubt es Yamaha und ihm, sich zu 100 Prozent und ohne Ablenkungen auf die WM in diesem Jahr zu konzentrieren."

Auf dem Fahrermarkt wird es derweil durch Lorenzos Yamaha-Verbleib weiter interessant. Eine Rückkehr Valentino Rossis ins Yamaha-Werksteam scheint damit unwahrscheinlich. Bei Honda ist derweil die attraktivste Option auf den Ersatz von Casey Stoner weggefallen und Dani Pedrosas Marktwert wieder etwas gestiegen. Der Hersteller hatte betont, keine zwei Spanier im Werksteam haben zu wollen, allerdings meinte HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto auch, dass alle Optionen offen seien. Rossi zu Honda scheint also noch möglich, auch wenn er mit Ducati Erfolg haben will. Und auch ein direkter Einstieg von Marc Marquez im Honda-Werksteam ist nicht vom Tisch, da eine Streichung der Rookie-Regel diskutiert wird, die es MotoGP-Neueinsteigern verbietet, gleich in eine Werksmannschaft zu gehen.