Es gibt viele Dinge, die ein Motorrad-Rennfahrer nicht gebrauchen kann, dazu gehören unter anderem Stürze, wenn das Gefühl mit der Maschine gerade auf einem neuen Hoch angekommen ist. Doch Alvaro Bautista ereilte am Samstag in Le Mans genau dieses Schicksal, als er gegen Ende des Qualifyings noch einmal an der Zeitenschraube drehen wollte, weswegen er lediglich Startplatz acht erreichte und etwas Vertrauen verlor. "Zu schade wegen des Sturzes, denn heute Morgen hatten wir sehr gut gearbeitet und hatten einen guten Rhythmus gefunden. Leider war die Session heute aber von unsicherem Wetter gekennzeichnet", sagte Bautista.

So war es zu Beginn des Qualifyings nass, weswegen der Spanier wartete, bis es trocken genug für Slicks war. Zu der Zeit fuhr er los, um ein Gefühl zu finden, doch die Strecke war bei weitem noch nicht perfekt. "Dann stürzte ich leider in Kurve neun und das half natürlich nicht, denn ich hätte noch zwei Qualifikationsrunden fahren können, bei denen ich wohl noch eine halbe Sekunde gefunden hätte. Das passiert beim Rennsport, aber heute bin ich gestürzt und morgen hoffen wir darauf, diese Situation umzukehren, weil wir ein gutes Setup für nass und trocken gefunden haben. Wir müssen also zuversichtlich sein, momentan bin ich aber etwas verärgert."

Pirro zweitbester CRT-Pilot

Gar nicht verärgert war Michele Pirro nach dem Qualifying. Der Fahrer der CRT-Maschine des Gresini Teams hatte sich mit Startplatz 14 gut aus der Affäre gezogen, wobei er ebenfalls mit den Bedingungen kämpfte. "Wir haben heute Morgen eine gute Balance gefunden, die wir heute Nachmittag bestätigen konnten. Vielleicht könnte man noch etwas verbessern, aber die Streckenbedingungen waren ebenso wenig ideal wie meine Schulter nach dem Sturz gestern, die schmerzte noch etwas. Wir hoffen jetzt, dass es uns das Wetter morgen erlaubt, auf trockener Strecke zu fahren, im Nassen ist es immer schwierig", sagte Pirro.

Vorrangig musste das Team dennoch verbuchen, dass er die zweitbeste Zeit eines CRT-Fahrers gefahren hatte, das war auch Teamchef Fausto Gresini nicht entgangen. "Das zeigt, dass unsere Arbeit beginnt, Früchte zu tragen", meinte er dazu. Weniger begeistert war der Italiener von Bautistas Sturz, vor allem weil die Trainings davor so gut gelaufen waren. "Alvaro hatte ein gutes Gefühl mit der Maschine gefunden, doch die schwierigen Bedingungen heute waren nicht hilfreich. Vielleicht wären seine Zeiten noch ein paar Zehntel besser geworden und er wäre eine Reihe nach vorne gekommen, aber das ist momentan egal. Man muss jetzt auf morgen schauen. Er hat im Nassen und Trockenen ein gutes Setup und es wird wichtig, dass er einen guten Start erwischt", sagte Gresini.