Wenn große Champions zurücktreten, dann ist das meist auch für die Rennserie ein Problem, in der diese Champions unterwegs waren. Im Fall der MotoGP wird wohl das Ende der Karriere von Valentino Rossi einen großen Einschnitt bedeuten, doch auch Casey Stoners bevorstehender Abschied mit Saisonende ist nicht unbedingt eine Lappalie. Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hat die Nachricht dennoch relativ kühl aufgenommen, wohl auch deswegen, weil Stoner mit seiner Rücktrittsankündigung auch gleich einige Kritik an den eingeschlagenen Weg der Königsklasse loswurde.

Undankbar für die Leistungen des Australiers war Ezpeleta aber nicht. "Ich muss Stoner für alles danken, was er der Serie gegeben hat. Er ist ein toller Fahrer und ich hoffe, er hat ein glückliches Leben. Man sollte sich mit dem wohl fühlen, das man tut und wenn das nicht mehr so ist, ist es am besten, eine Entscheidung zu treffen", sagte der Spanier. Dass Stoner nicht glücklich damit ist, wo die MotoGP hingeht, tat Ezpeleta damit ab, dass man nicht jeden zufriedenstellen könne.

Helf' ich dir, hilfst du mir

"Es ist nicht nötig, dass jeder glücklich ist. Abgesehen davon haben wir ihm dabei geholfen, das zu werden, was er heute ist und er hat uns geholfen. Wir haben in der spanischen Meisterschaft geholfen, als Alberto Puig ihn uns empfahl. Das ist jetzt keine besondere Sache, denn wir müssen das Wachstum von Fahrern aus allen Ländern unterstützen. Casey ist seinerseits gereift und hat dann der Weltmeisterschaft mit seinen Ergebnissen geholfen", meinte Ezpeleta laut GPOne.

Die Auswirkung des Rücktritts von Stoner erachtete er aber nicht als so gravierend. Zwar passiere er früher als erwartet, doch auch Kevin Schwantz und Mick Doohan hätten aufgehört, Rossi werde es ebenfalls eines Tages tun. "So ist es nun einmal. Die MotoGP wird deswegen nicht aufhören", betonte er.

Rookie Regel soll bleiben

Mit Marc Marquez steht ohnehin schon der nächste potentielle Superstar parat, Ezpeleta musste aber darauf bestehen, dass wegen des jungen Spaniers nicht daran gedacht wird, die Rookie-Regel aufzuheben, auch wenn Honda sehr daran gelegen wäre, ihn gleich ins Werksteam zu bringen. "Wir denken im Moment nicht daran, sie aufzuheben. Wir haben das für Suzuki getan, weil sie eine Maschine hatten und deswegen nicht aus der Weltmeisterschaft gehen wollten, wobei sie das dann trotzdem taten. Die Regeln sind die Antwort auf komplexe Entscheidungen und hängen nicht nur von uns ab", sagte Ezpeleta.