Nur weil er am Donnerstag seinen Rücktritt mit Saisonende bekanntgegeben hat, heißt das noch lange nicht, dass Casey Stoner jetzt langsam macht. Das ließ er seine Konkurrenten im ersten MotoGP-Training am Freitag in Le Mans auch gleich wissen. Der Australier gab von Anfang an Vollgas und ließ seine Mitstreiter förmlich stehen. In 1:34.321 Minuten war seine Rundenzeit zwar nicht rekordverdächtig, das lag aber eher an den niedrigen Temperaturen. Sein Vorsprung auf Dani Pedrosa auf Platz zwei war mit 0,587 Sekunden in jedem Fall relativ groß. Mit dem gleichen Abstand ließen sich die Positionen zwei bis neun zusammenfassen.

Barbera schnellster Ducati-Fahrer

Der dritte Rang ging an die beste Yamaha, die diesmal Satellitenfahrer Andrea Dovizioso gehörte. Der Italiener lag aber bereits eine Dreiviertel-Sekunde hinter Stoner. Ben Spies zeigte wieder einmal ein Lebenszeichen und wurde Vierter, dahinter folgte die schnellste Ducati, auf der Windschatten-König Hector Barbera saß. Lediglich Platz sechs konnte Jorge Lorenzo einfahren. Der Spanier hatte bereits mehr als neun Zehntelsekunden auf die Bestzeit eingebüßt und damit noch einiges an Arbeit vor sich.

Hinter Cal Crutchlow und Alvaro Bautista auf den Rängen sieben und acht reihten sich die beiden Werks-Ducatis auf den Plätzen neun und zehn ein. Nicky Hayden hatte rund 1,1 Sekunden verloren, Valentino Rossi war rund vier Zehntelsekunden langsamer gewesen. Die letzten beiden Plätze unter den Werks-Prototypen gingen an Karel Abraham und Stefan Bradl. Schnellster CRT-Fahrer war Randy de Puniet, der sich relativ deutlich vor seinen Mitstreitern auf CRT-Material behauptete. Er lag 2,614 Sekunden hinter Stoner und rund eine Sekunde vor seinem Teamkollegen Aleix Espargaro, der sein erster Verfolger war.

Vermeulen beginnt gemächlich

Dabei war Espargaro gestürzt und hatte viel Trainingszeit verloren. Mattia Pasini, Yonny Hernandez, Michele Pirro, James Ellison, Danilo Petrucci und Ivan Silva rundeten die Top-20 ab, wobei Pirro ebenfalls einen Sturz verzeichnet hatte. Colin Edwards' Ersatzfahrer Chris Vermeulen tat sich nach seiner langen, verletzungsbedingten Rennpause erwartet schwer. Vorerst war er mit sieben Sekunden Rückstand klar letzter und hätte sogar die 107-Prozent-Hürde verpasst. In den kommenden Sessions sollte er sich der Pace des restlichen Feldes aber etwas annähern.