Colin Edwards brach sich in Estoril sein linkes Schlüsselbein und muss Le Mans auslassen. "Ich muss ihm [dem Schlüsselbein] mehr Zeit zum Heilen geben und die Ärzte sagten grundsätzlich, dass ich in der letzten Woche nichts machen sollte. Der Knochen ist beweglich, aber er ist so zerbrechlich, dass ich das ganze Metall darin nicht verdrehen will. Letztes Jahr war mein Ziel, so schnell wie möglich zurück zu sein, denn ich habe nie ein Rennen in meiner MotoGP-Karriere verpasst", spielte er auf das gebrochene rechte Schlüsselbein 2011 an.

Dieses Rekord will der Amerikaner halten. "Dieses Jahr haben wir ein paar Probleme mit dem Bike, also ist das Hauptziel, gesund zu werden und kampfbereit zurückzukommen", fuhr er fort. Edwards ist traurig, dass er das vierte Saisonrennen auslassen muss, hofft aber schon für Barcelona am 3. Juni wieder fit zu sein.

Chris Vermeulen wird Edwards im Forward Team ersetzen. Der Australier wird nach über einem Jahr wieder sein erstes Rennen bestreiten, nachdem er sich im Februar 2010 auf der ZX-10R eine schwere Knieverletzung zugezogen und in Misano im letzten Jahr Probleme beim Comeback hatte. In der MotoGP ist Vermeulen seit Ende 2009 nicht mehr gestartet. "Ich freue mich wirklich, zurück in der MotoGP zu sein. Ich war vier Jahre dort und ich habe die Rennen der Königsklasse auf den besten Bikes, Reifen und all sowas wirklich genossen", äußerte er.

"Die Möglichkeit zu haben, auf ein anständiges CRT Bike zu steigen und den Leuten im Team hoffentlich etwas Feedback zu geben und bei der Entwicklung zu helfen, wird sicherlich Spaß machen. Ich bin schon eine Weile nicht mehr gefahren und ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich nervös bin, aber der erste Tag wird harte Arbeit, um wieder auf Geschwindigkeit zu kommen. Ich habe schließlich keine Testtage. Ich werde geradewegs herausfahren und es sollte Spaß machen, außerdem gibt es keinen Druck", sagte Vermeulen gegenüber MCN.

Knie könnte schmerzen

Die Suter-BMW ist für den ehemaligen Suzuki-MotoGP-Piloten natürlich absolutes Neuland. "Wir wissen nicht, wie sie in Le Mans laufen wird, aber ich will einfach rausfahren und es genießen, wieder auf einem Motorrad zu sitzen. Ich vermisse das Fahren und wenn jemand in Zukunft mit einem Platz als Testfahrer oder ein paar Wildcards ankommen würde, wäre das großartig", hofft er. Vermeulen denkt realistisch und weiß, dass die CRT Maschinen hinter den Werksbikes zurückliegen. "Aber es ist ein interessantes Projekt", hieß es.

Ob sein Knie die Rennstrapazen mitmacht, weiß Vermeulen noch nicht. "Mein allgemeines Fitnessniveau ist so gut wie immer. Ich habe in Australien im Sommer ein paar Triathlons mitgemacht, aber ich weiß, dass das Fahren von MotoGP-Bikes ganz andere Muskeln beansprucht. Ich erwarte, dass ich nach dem Rennwochenende Schmerzen haben werde", sagte er weiter. Nach einigen Runden auf dem Motocross-Bike zu Hause habe das Knie zu Beginn allerdings keine Beschwerden verursacht. "Das ist ein gutes Zeichen. Ich renne wieder und Ffahre wieder Fahrrad und ich musste viel arbeiten, um wieder Kraft in mein Bein zu bekommen."