Hatte es nach dem Warm-Up so ausgesehen, als könnte Casey Stoner das MotoGP-Rennen in Estoril locker für sich entscheiden, sah das während der 28 Runden am Nachmittag ganz anders aus. Die 48.951 Zuschauer bekamen einen guten Kampf um den Sieg geboten, denn Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa wollten den Weltmeister nicht so einfach ziehen lassen. Stattdessen musste Stoner hart arbeiten, um die Angreifer hinter sich zu halten. Doch der Australier hatte letztendlich dennoch die beste Pace und setzte sich vor Lorenzo und Pedrosa durch, womit er seinen ersten MotoGP-Sieg in Portugal feierte.

Blitzstart

Losgelegt hatte Stoner wie die Feuerwehr. Innerhalb der ersten zwei Runden hatte er sich einen Vorsprung von rund 1,4 Sekunden herausgefahren und es sah alles nach einem Alleingang aus. Doch Lorenzo konnte seine Zeiten nach unten schrauben und die Lücke nach und nach wieder zufahren. Pedrosa hatte sich an seinen Landsmann angehängt und ließ sich mit zu Stoner ziehen. Während die beiden Spanier aber Druck machten, konnten sie dem Weltmeister nie wirklich auf die Pelle rücken. Mit Blick auf die Rundenzeiten war der Kampf spannend, auf der Strecke bot er keine Manöver.

Das sah beim Kampf um Platz vier schon anders aus. Dort beharkten sich wieder die Tech-3-Fahrer Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow. Diesmal hatte allerdings der Italiener die Nase vorne, nachdem er in den ersten beiden Saisonrennen hinter seinem Teamkollegen angekommen war. Dahinter verliefen die Rennen relativ einsam. Alvaro Bautista kam ohne Bedrängnis auf Platz sechs, Valentino Rossi ging es mit Platz sieben ähnlich, obwohl er zwischendurch versucht hatte, Bautista einzuholen.

Bradl kämpft gegen Spies

Etwas Unterhaltung boten Ben Spies und Stefan Bradl. Spies war am Anfang an der Spitze mitgefahren, machte dann aber einen Fahrfehler und fiel zurück. Schließlich kämpfte er mit Bradl um Platz acht und konnte sich durchsetzen. Für den Deutschen blieb Platz neun, Hector Barbera wurde Zehnter. Die letzten fünf Punkteplätze gingen an Nicky Hayden, CRT-Sieger Aleix Espargaro, Randy de Puniet, Michele Pirro und Danilo Petrucci.

Mehr Fahrer waren auch nicht im Ziel. Ivan Silva gab an der Box auf, weil er nach seinem Sturz aus dem Warm-Up noch zu viele Schmerzen hatte. Mattia Pasini stürzte aus dem Rennen, so erging es auch Yonny Hernandez. James Ellisons Maschine hatte ein Problem bei der Gasannahme und Karel Abraham fuhr nach einem Sturz noch bis an die Box, um dort aufzugeben. Colin Edwards war wegen seines Schlüsselbeinbruchs vom Qualifying-Sturz mit Randy de Puniet nicht am Start.

Stoner übernimmt WM-Führung

In der Weltmeisterschaft hat Stoner nun die Führung übernommen. Mit insgesamt 66 Punkten liegt er einen Zähler vor Lorenzo. Pedrosa ist auf dem dritten Platz, er liegt 14 Punkte hinter seinem Teamkollegen. Crutchlow hat sich trotz der Niederlage gegen Dovizioso auf dem vierten Platz behauptet. Er hat insgesamt 37 WM-Punkte gesammelt und liegt damit zwei Zähler vor seinem Teamkollegen.