Gerüchte besagen, das die Dorna bezüglich der Drehzahlbegrenzung einen Schritt auf die Herstellervereinigung MSMA zugegangen ist, während die Hersteller versuchen, ihre Interessen durchzusetzen - etwa die Beschränkung auf ein Bike. Eine Einigung scheint Mitte des Jahres realistisch zu sein. Seit die MSMA ihre Monopolstellung in Bezug auf die Regeln Ende 2011 verloren hat, regierte die Dorna mit einer harten Hand. Carmelo Ezpeleta drängte die Hersteller immer mehr zu Veränderungen. Jetzt scheint sich der Druck für Ezpeleta auszuzahlen. Die MotoGP unterzieht sich einem Wandlungsprozess, der weg vom reinen technischen Fokus hin zu einem Unterhaltungssport führt.

Ezpeleta lässt mit sich reden

Die Einführung einer Drehzahlbegrenzung wurde - nachdem Ezpeleta zugestimmt hat, mehr Zeit zu geben - bereits mehr oder weniger fest mit den Herstellern vereinbart. Die Beschränkung wird jetzt ab der Saison 2014 eingeführt, also ein Jahr später, als es der Dorna-Chef zunächst anvisiert hatte. Auf Rat von seinem technischen Team, darunter Corrado Cecchinelli und Renndirektor Mike Webb, soll Ezpeleta bereit sein, statt der anvisierten 14.500 auch 15.000 Umdrehungen pro Minute zu akzeptieren und somit von seiner Vorgabe abzuweichen.

Quellen berichten, dass die Hersteller bereit sind, die Drehzahlbegrenzung zu akzeptieren - allerdings unter der Voraussetzung, dass sie zwei weitere Jahre mit ihren aktuellen Motoren arbeiten können, da sie gerade erst durch die Umstellung auf die 1000er-Maschinen finanzielle Hürden nehmen mussten. Außerdem fordern die Hersteller eine Vorlaufzeit von 18 Monaten, um Änderungen am 1000er-Bike vorzunehmen.

Weitere Veränderungen sollen im Jahr 2015 folgen, wenn eine Standard-Elektronik für die CRT-Bikes eingeführt werden soll. Die Dorna würde gerne die Einführung der Standard-ECUs für alle Bikes durchsetzen - doch die Umsetzung dieser Idee scheint noch in weiter Ferne zu liegen.

Einige Änderungen wird es bereits 2013 geben. Nachdem die Dorna den Preis von 1 Million für das Leasing einer Prototype-Maschine veranschlagt hat, haben die Hersteller die Entscheidung getroffen, dass eine Umsetzung nur noch mit der Nutzung eines Bike pro Fahrer möglich ist. Da die Kosten für die Unterhaltung eines einzelnen Bike geringer sind, fühlen sich die Hersteller in der Lage, den Preis zu schultern. Das heißt aber nicht, dass die CRT-Seite deswegen Verluste wird hinnehmen müsste, da ebenfalls vorgesehen ist, dass jeder Hersteller nur noch zwei Werks- und zwei Satellitenfahrer ausrüstet - damit würden nach aktuellem Hersteller-Stand zwölf Werks-Prototypen bleiben.