Der normale Verlauf eines MotoGP-Qualifyings sieht in etwa so aus: rund 40 Minuten arbeiten die Teams weiter an den Setups der Maschinen, in den letzten 20 Minuten wird dann auf die guten Rundenzeiten losgegangen. Am Samstag in Jerez war das allerdings nicht möglich. Denn die Strecke war zu Beginn der Session beinahe trocken, doch am Himmel zeigten sich rabenschwarze Wolken, die einen baldigen Niederschlag ankündigten. Deswegen war es für die Piloten wichtig, schnell gute Zeiten zu fahren. Allerdings kam der Regen nicht und nicht, im Gegenteil, die Sonne kam heraus und die Strecke wurde immer schneller. Also war weiteres Zeitenjagen angesagt.

Enges Duell

Dementsprechend ging es die ganze Session über zu und am Ende gab es einen spannenden Zielsprint um die besten Startplätze. Die beiden Hauptdarsteller dieses Sprints waren zwei Spanier, denn Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo schenkten sich nichts und rangen um jede Tausendstelsekunde. Am Ende hatte Lorenzo die Nase vorne und durfte sich mit seiner Bestzeit von 1:39.532 Minuten über die Pole Position freuen. Pedrosa hatte als Zweiter letztendlich 0,135 Sekunden Rückstand.

Wie sehr sich die Beiden angetrieben hatten, zeigte ein Blick auf den dritten Platz. Den hatte Nicky Hayden eingefahren, der Ducati-Pilot hatte aber bereits 1,031 Sekunden auf Lorenzo eingebüßt. Auf der anderen Seite konnte Hayden zeigen, dass mit der Ducati auch im Trockenen einiges möglich ist. Allerdings anscheinend nur für ihn, denn sein Teamkollege Valentino Rossi mühte sich zu Position 13, womit er nicht nur hinter Karel Abraham und Hector Barbera lag, sondern auch hinter Randy de Puniet auf dem CRT-Bike von Aprilia. Der Franzose hatte als Zehnter auch Abraham und Barbera hinter sich gelassen.

Stoner auf Startplatz fünf

Vorne schlitterte Cal Crutchlow knapp an Reihe eins vorbei. Sieben Tausendstel fehlten ihm auf Hayden, so war der Brite Vierter. Neben ihm steht Weltmeister Casey Stoner und Ben Spies konnte als Sechster ein kleines Lebenszeichen abgeben. In der dritten Reihe werden am Sonntag Andrea Dovizioso, Alvaro Bautista und Stefan Bradl stehen. Hinter Rossi landeten Aleix Espargaro, Michele Pirro, Mattia Pasini, Yonny Hernandez, Danilo Petrucci, Ivan Silva, James Ellison und Colin Edwards auf den Rängen 14 bis 21. Edwards hatte das Ende der Session allerdings zusehen müssen, weil er gestürzt war. Ebenfalls zu Sturz gekommen waren Hernandez, Pirro, Crutchlow und Barbera. Sie hatten aber alle genug Zeit, um ihre Ersatzmotorräder an der Box abzuholen.