Ducati hat für 2012 zahlreiche Änderungen an der Desmosedici vorgenommen, nachdem Valentino Rossi 2011 zum ersten Mal in einer Saison keinen Sieg feiern konnte. Allerdings hatte der Italiener schon beim Katar-GP wieder Probleme und wurde nur Zehnter. Teamkollege Nicky Hayden fuhr hingegen als Sechster ins Ziel. Auch Ducati Satelliten Fahrer Hector Barbera sah die schwarz-weiß karierte Flagge vor dem neunfachen Weltmeister.

Rossi gibt die Hoffnung allerdings noch nicht auf. "Das Alter bestraft dich, das stimmt schon, aber ein schwieriges Jahr löscht nicht deine Fähigkeiten aus, mit den Führenden mitzuhalten. Meiner Meinung nach weiß ich noch immer, wie das geht", erklärte er gegenüber Motosprint. "Es ist klar, wer unser Bike baut: Preziosi ist der Boss und er ist der Kopf hinter alledem. Er muss uns helfen." Dabei seien die Probleme deutlich: was am Hinterrad bei der Beschleunigung nicht funktioniert komme Rossi zufolge von der Front und der Grund sei Untersteuern.

"Durch irgendetwas, das wir nicht kennen erlaubt uns die Front am Kurveneingang nicht, die Kurve eng zu nehmen. Dieses Untersteuern ist das größte Problem. Das Unglaubliche daran ist, dass diese Charakteristik bei allen Ducati gleich ist, die ich seit 2010 gefahren bin. Es ändert sich nicht, das ist unglaublich", gab Rossi zu bedenken. Ein weiteres großes Problem sei der Motor. "Wir brauchen einen handlicheren Motor, unserer ist sehr aggressiv, viel aggressiver als der von Honda und viel schlimmer als der von Yamaha. Wenn man Top-Speed will kann es passieren, dass man bei der Zuverlässigkeit Abstriche machen muss. Das ist ein Fehler. Was will man mit all der Kraft, wenn man sie nicht nutzen kann?"

Stoner hat besonderen Fahrstil

Casey Stoner konnte 2007 auf der Ducati aber sogar den Titel holen und fuhr insgesamt 23 Siege auf der Ducati ein. "Er hat einen sehr besonderen Fahrstil und er war 2007 auch jung, also war es für ihn leichter, sich an die Ducati anzupassen", versuchte Rossi eine Erklärung. "Er ist mit Ducati gewachsen, also sollte er Ducati danken, denn wenn er gelernt hat so zu fahren wie er heute fährt, dann ist das, weil er mit diesem Bike groß geworden ist."

Schon zu Saisonbeginn wird aktuell heftig diskutiert, wie und wo es mit Rossi weitergeht, wenn sein Vertrag mit Ducati zum Ende des Jahres ausläuft. "Ich kam Ende 2010 mit der Vorstellung hierher zwei Jahre zu fahren und zu versuchen, mit Ducati zu gewinnen. Aber es ist hart. Übrigens würde ich gern zwei weitere Jahre bleiben", sagte er zum Zukunftsthema. Wenn er und sein Team hart arbeiten seien sie dem Italiener zufolge in der Lage um den fünften oder sechsten Platz zu kämpfen.

"Davon bin ich nicht begeistert: wenn du um einen fünften Platz so hart kämpfen musst, dann verlierst du nach und nach den Enthusiasmus. Wenn man so fährt, verliert man den Spaß am Fahren. Dazu kommt das Ego, wenn man weiß, dass man regelmäßig geschlagen wird, wenn man auf eine Strecke kommt, dann wird es hart. Und wenn man keinen Spaß auf der Strecke hat, wird alles andere noch schwerer. Wir müssen alle zusammen versuchen, das Beste zu geben, um am Ende des Jahres mit einem erheblich verbesserten Bike dazustehen. Es wäre das Beste, denn das würde viele Probleme lösen."