Es mag zwar mehr Kraft brauchen, eine 1000cc-Maschine statt einem 800cc-Bike über die Strecke zu scheuchen, dafür hat so ein Motorrad mit 200cc mehr Hubraum nicht nur mehr PS, sondern auch mehr Drehmoment. Und für Ben Spies ist das einer der Gründe, warum er mit seinem neuen MotoGP-Arbeitsgerät im Regen besser zurechtkommt als mit der alten 800cc-Yamaha. Bemerken durfte er das beim Test in Jerez am vergangenen Wochenende, bei dem es durchaus regnerisch zuging. Durch das größere Drehmoment ist die Kraftentwicklung an der 1000er um einiges ruhiger und damit bei rutschigen Verhältnissen besser zu kontrollieren.

"Für mich ist die 1000er im Regen einfacher zu fahren, weil sie viel mehr Kraft hat. Viele Leute würden denken, das macht es schwieriger, aber wie die Kraft sich entfaltet, ist es viel linearer von unten nach oben. Die 800er hatte nicht so viel Drehmoment und drehte stark auf, wie eine 250er. Daher ist die Maschine für mich im Trockenen und Nassen leichter zu fahren. Physisch ist es anstrengender wegen dem Stoppen, dem Richtungswechsel und dem Anhalten an dem verdammten Ding aus den Kurven raus. Aber die große Kraft-Bandbreite macht es einfacher beim Fahren. Es gibt viel Kraft, die aber sehr geschmeidig und konstant", sagte er.

Neu war für Spies und den Rest des MotoGP-Feldes das rote Licht, das jede Maschine bei Regen mitführen muss. Spies hielt das für eine gute Idee, das hatte er voriges Jahr in Silverstone schon bemerkt. "Solange man in den Top-3 ist, ist alles gut, aber wenn man Sechster oder Siebter ist wie ich und die Gischt hochspritzt, dann kann es gefährlich werden und man sieht nichts. Sollte da ein Unfall passieren, sieht man gar nichts, wenn man auf die Bremse geht. Das ist jetzt etwas Kleines, aber das macht es sicherer."