Es war beinahe zu vermuten, dass er nicht würde weitermachen können, als Karel Abraham am Dienstag beim MotoGP-Test in Sepang nach drei Runden von der Maschine steigen musste. Am Abend erfolgte schließlich die definitive Mitteilung, dass der Tscheche vorzeitig die Heimreise antreten muss, weil seine Rückenverletzungen von einem Teststurz in der Vorwoche in Jerez noch zu schwerwiegend waren. Statt ihm fuhr am Dienstagvormittag Ducati-Tester Franco Battaini mit der GP12, bevor er am Nachmittag Nicky Hayden im Werksteam vertrat.

"Das ist schade, denn wir haben viel Zeit verloren, die wir mit der Arbeit an der Maschine hätten verbringen können. Aber es macht keinen Sinn, mit solchen Schmerzen weiterzumachen und die Chance, dass die Verletzung in den nächsten beiden Tagen verheilt, ist sehr klein", trauerte Abraham. Deswegen auch die Heimreise, wobei er besonders bedauerte, dass der Sturz in Jerez Pech und kein Unvermögen war. "Da war ein Ölfleck auf der Strecke und die Maschine rutschte darauf weg. Der Sturz war sehr hart, die Maschine fing sogar Feuer."

Nicht mehr viel Zeit bis Katar

Die größten Probleme bereitet Abraham das Schulterblatt, Untersuchungen in Brünn hatten nach der Rückkehr aus Jerez die Möglichkeit aufgezeigt, dass es dort eine Fraktur gibt. "Es sind drei Wochen bis zum letzten Wintertest und ich weiß, ich muss sobald wie möglich fit sein und mit dem Training weitermachen. Wir haben viel Zeit verloren und haben jetzt nur noch wenige Testtage vor dem ersten Rennen in Katar, um die Lücke zwischen uns und den anderen Fahrern zu verkleinern", sagte Abraham.

Ganz verloren ist die Zeit für Abrahams Team aber nicht, denn das bleibt in Sepang und wird mit Hilfe von Battaini weiter am Motorrad arbeiten. Sollte Hayden aufgrund seiner Verletzungen auch am Mittwochnachmittag pausieren wollen, so hofft Abrahams Team, Battaini zumindest am Vormittag wieder einsetzen zu können. "Franco, der das gleiche Setup nutzt wie Karel, hat sehr viel Erfahrung und hat ein gutes Gefühl für das Bike. Die gesammelten Daten und Informationen von ihm sind sehr nützlich. Wir schauen jetzt nicht auf Rundenzeiten, unser Ziel ist es, so viele Daten wie möglich zu sammeln", sagte Mechaniker Martin Havlicek.