Für Casey Stoner schmeckt der WM-Titel, den er in diesem Jahr überlegen einfahren konnte, noch süßer, weil Valentino Rossi auf der Ducati mit großen Problemen zu kämpfen hatte. Vor seinem Wechsel zu den Italiener hatte Rossi Stoners Leistungen bei Ducati noch kritisiert. Ende letzten Jahres behauptete Rossi etwa, dass es unmöglich sei, das wahre Potenzial der Ducati zu beurteilen, weil Stoner nicht hart genug attackiert habe.

Für den Australier, der in dieser Saison ganze zehn Rennen gewann, stellte die Kritik des neunfachen Weltmeisters eine Belastung dar. "Diese Aussagen verfolgten und plagten mich während meiner Zeit bei Ducati, bis Valentino schließlich auf das Motorrad stieg und zeigte, dass nichts anderes passierte als bei Marco [Melandri] und Nicky [Hayden]", erklärte Stoner.

Er selbst sei sich sicher gewesen, dass es Rossi auf der Ducati nicht gerade einfach haben würde. "Ich wusste, dass er auf der Ducati kein bisschen schneller als ich sein würde", meinte der 26-Jährige. Als es bei Rossi und Ducati dann nicht gut lief, habe sich der Italiener in Ausreden geübt. Diese waren laut Stoner allerdings unberechtigt. "Zu Beginn der Saison hat er über seine Schulterverletzung geklagt, aber er hat mit seiner Schulterverletzung die besten Resultate eingefahren", so Stoner.

Rossi konnte im Laufe der vergangenen Saison nur in Le Mans auf das Podest fahren und stürzte ganze zwölf Mal. Auch zahlreiche Veränderungen an der Ducati hatten nicht zu den erwünschten Ergebnissen geführt. Zuvor hatten Rossi und dessen Crew-Chef Jeremy Burgess noch behauptet, dass Stoner und seine Crew kein Motorrad entwickeln könnten und nicht wüssten, was sie tun.

Nun kann Stoner zurückschlagen. "Offenkundig sind sie zehn Mal verwirrter darüber, in welche Richtung sie gehen sollen, als wir es waren", so der Repsol-Honda-Pilot. Deshalb ginge es trotz der vorhandenen finanziellen Mittel bei Ducati nicht vorwärts.