Es war ein besonderer Moment für Loris Capirossi, als er am Freitagmorgen in Valencia mit der Nummer 58 des verstorbenen Marco Simoncelli aus der Box fuhr. Er schaffte dann zunächst auch nur eine Runde, weil die Emotionen ihn übermannten. "Ich spürte wegen der Ehre, diese Nummer zu fahren, ein großes Gewicht auf meinem Herzen. Ich bin bewegt, weil es mein letztes Rennen und das letzte Rennen für Marcos Nummer ist und ich hoffe, ich kann ihm gerecht werden", sagte Capirossi laut GPOne.

Im ersten Training gelang ihm das auf jeden Fall, der Italiener fuhr auf Platz fünf. "Die 58 auf meiner Verkleidung zu sehen, macht mich echt stolz", sagte er. Kurz war er mit der Nummer sogar ganz an der Spitze. "Ich träumte für einen Moment", erklärte er. Im zweiten Training lief es für Capirossi dann nicht so gut, wobei er aber wusste, woran das lag. "Bridgestone bringt an einem Rennwochenende auch alte Reifen mit, die vor ein oder zwei Saisonen gemacht wurden, man muss nur auf die Seriennummern schauen, um das rauszufinden. Ich hatte einen davon."

Vormittags-Reifen halfen am Nachmittag

Und damit ging gar nichts für ihn, weswegen er kurz vor Ende der Session noch einmal die alten Reifen vom Morgen aufzog, die schon ziemlich hinüber waren. "Damit konnte ich meine Zeit noch einmal verbessern. Gestern sagte ich, dass wir Anfragen an Bridgestone für nächstes Jahr gestellt haben, diese Angewohnheit, nicht mehr frische Reifen mitzubringen, muss sich jetzt ändern", mahnte Capirossi.

Pramac Racing Technikdirektor Fabiano Sterlacchini sprach wegen der Reifenproblematik auch von einem irreführenden Nachmittag, da Capirossi durch die alten Bridgestone-Gummis nicht so gut fahren konnte und auch nach dem Wechsel auf den Vormittags-Reifen ein wenig Gefühl einbüßte. Keine Klagen gab es derweil über Randy de Puniets Tag. "Was Randy betrifft, da gibt es nicht so viel zu sagen; er hatte eine perfekte Session. Wir hoffen, er kann diese Leistung morgen wiederholen", meinte Sterlacchini.

De Puniet mit gutem Gefühl

De Puniet selbst sah das genauso. "Ich bin mit dem heutigen Tag zufrieden. Die Strecke war am Morgen fast trocken, vor allem am Ende der Session und ich kam auf Platz sieben. Am Nachmittag ging es mir dann auch auf der nassen Strecke gut und ich war Dritter. Das Gefühl mit der Maschine ist gut, ich hoffe, morgen ist es auch so. Es gibt die Chance, die Saison mit einem guten Ergebnis zu beenden, auch wenn meine Gedanken bei Marco und seiner Familie sind", sagte er.