Valentino Rossi und Nicky Hayden werden nächste Woche beim Test nach dem Saisonfinale von Valencia mit dem neuen Aluminium-Rahmen fahren. Es wird der erste öffentliche Auftritt dieses Chassis-Konzeptes für die Saison 2012, den sowohl Rossi als auch Hayden in jeweils separaten Tests in Jerez bereits gefahren sind. Ziel ist es, das Gefühl für die Front zu verbessern und damit die lästigen Vorderrad-Stürze zu besiegen.

Ducati hat in den letzten Jahren eisern am Karbon-Konzept ihres Rahmens festgehalten, doch Chefentwickler Filippo Preziosi musste sich nun den Forderungen von Neunfach-Weltmeister Valentino Rossi beugen. Dem Italiener mangelte es immer am Gefühl für die Frontpartie und er stürzte häufig. Hinzu kommt, dass Rossi erstmals seit seinem WM-Debüt im Jahre 1996 kein Rennen gewinnen konnte. Als Bestleistung steht nach wie vor der dritte Platz von Le Mans zu Buche.

Seit Aragon hat Rossi einen konventionelleren Aluminium-Rahmen zur Verfügung, doch ist dies derjenige, der für die nächstjährige 1000er-Ducati entwickelt wurde. Einfach das 800er-Aggregat reinzuhängen, brachte bislang wenig Erfolg. Nächsten Dienstag wird er dann eine noch neuere Variante haben: Einen konventionellen doppelholmigen Rahmen, wie ihn auch die japanischen Werke einsetzen.

Rennen als Testfahrten genutzt

"Wir müssen verstehen, was ein konventionellerer Rahmen bringt", sagte Rossis Crewchief Jeremy Burgess den Motorcycle News. "Ducati hat die richtigen Leute aufgestellt, um diese Konzepte zu verstehen und uns an der Rennstrecke verschiedene Konzepte hinzustellen und einen enormen Wissensschatz aufzubauen, was der Rennsportabteilung in den kommenden Jahren helfen wird."

In den letzten Wochen und Monaten war in der Ducati-Box wenig Konstanz zu spüren. Vielmehr wurden die Rennen als Testfahrten genutzt. "Der Fakt, dass Ducati in den letzten zwei oder drei Monaten so viel und schnell verändert hat, ist ein Indikator dafür, wie entschlossen sie sind, mit dem Projekt an das dünnere Ende zu kommen."

"Wir wollen nicht zu schnell zu radikal vorgehen", so Burgess weiter, "denn das könnte für das Projekt von Nachteil sein. Aber es liegt noch eine lange Zeit zwischen jetzt und dem ersten Test im Januar und noch viel mehr bis zum ersten Rennen. Viel Zeit, um zu entdecken, welches Design sie wählen sollten."