Die Sicherheit der Fahrer steht an oberster Stelle und genau dafür entwickeln Firmen wie Dainese, Alpinestars, Arai, Shoei und Co immer weiter. Die Helme werden stoßfester, die Lederkombis besser.

Gerade Alpinestars und Dainese arbeiten seit Jahren am Airbag für Motorradrennfahrer. Und die Entwicklungen haben sich schon bezahlt gemacht. Einige Schlüsselbeinbrüche wurden dadurch vermieden - und trotzdem sind Knochenbrüche weiter an der Tagesordnung.

Motorradfahrer haben keine Sicherheitszelle um sich, wie im Automobilsport. Daher sind sie auf die bestmöglichen Protektoren im Leder angewiesen. Doch nicht nur das: Auch in heutigen Rennstiefeln und Handschuhen steckt mehr High-Tech, als in mancher Küchenmikrowelle.

Alpinestars ist eine der Firmen, die versuchen immer weiterzuentwickeln, Foto: Thomas Börner
Alpinestars ist eine der Firmen, die versuchen immer weiterzuentwickeln, Foto: Thomas Börner

Bei den Rennstiefeln ist vor allem die Firma Daytona zu nennen. Die bieten mit einem Innenschuh aus Aramid und Karbon einen solchen Schutz des Fußes, dass das Verletzungsrisiko extrem minimiert ist. Bei einem Sturz in der IDM Supersport auf dem Nürburgring zum Beispiel, fuhr Stefan Kerschbaumer dem vor ihm liegenden Günther Knobloch über den Fuß - der sprang auf und fuhr weiter und bedankte sich anschließend für seine Daytonas. Und solche Stiefel-Technik kommt natürlich auch in der MotoGP zum Einsatz.

Längst sind gefährliche Rennstrecken aus dem Kalender verbannt. Es gibt keine Häuser, Hecken und Gartenmauern mehr, sondern weitreichende Kiesbetten, Air-Fences, Fangzäune. Selbst harte Strohballen findet man nicht mehr im MotoGP-Einsatz. Dies sind Grundfaktoren der Sicherheit.

Doch wie aber kann der Motorradsport noch sicherer gemacht werden, damit solche Unfälle, die Marco Simoncelli, Shoya Tomizawa, Peter Lenz, Craig Jones, Robert Dunlop, Ben Gautrey, Jürgen Oelschläger und leider noch vielen weiteren das Leben kosteten, vermieden werden können. Die Antwort liegt leider klar auf der Hand: Gar nicht. Vorerst.

Ein Ziel wäre es, die Rundenzeiten nach oben und die Geschwindigkeiten nach unten zu korrigieren. Ein Vorgehen wie in der Formel 1, wo sich die Rundenzeiten mit schnell abbauenden Einheitsreifen von selbst nach oben korrigieren, ist im MotoGP nicht denkbar. Autos werden mit weniger Grip eben einfacher langsamer, doch auch hier ist die Gefahr für Dreher und Rutscher größer, wenn der Gummi nachlässt. Rutscht man aber mit einem Motorrad, weil der Pneu am Ende ist, liegt man auf der Nase. Hier kann der Hebel also nicht angesetzt werden.

Es bleibt, so traurig das auch klingen mag, nur die Gewissheit, dass alles Erdenkliche für die Sicherheit getan wird und wurde und werden wird. Doch leider werden solche Vor- und Unfälle niemals ausgeschlossen werden können. Auch nicht durch Airbags und die immer wieder verbesserten und verschäften Normen für Helme.