Die Gesichter bei Suzuki waren nach dem Qualifying auf Phillip Island mehr als nur fröhlich, sie waren geradezu begeistert. Mit Startplatz vier hatte Alvaro Bautista seinem Team ein großes Geschenk gemacht, das so nicht erwartet worden war. "Suzukis bestes Qualifying-Ergebnis seit Mugello 2009 - und Alvaros bislang bestes überhaupt - hier auf Phillip Island zu erreichen, ist beinahe lustig", meinte Team Manager Paul Denning. Denn die australische Strecke war in den vergangenen Jahren eher ein Anti-Suzuki-Kurs gewesen. Daher hatte Bautista auch ein wenig Hilfe gebraucht, um sein bislang bestes Qualifying-Ergebnis in der MotoGP zu erreichen.

"Es war eine fantastische Runde hinter Dovizioso und als ich ihn vor mir auf der Strecke sah, dachte ich mir, das ist meine Gelegenheit - wenn ich jetzt keine gute Runde schaffe, dann schaffe ich es niemals", gab Bautista zu. Auch Denning war dem italienischen Honda-Werksfahrer dankbar. "Alvaro hatte das ganze Wochenende eine konstante Pace und als es heute drauf ankam, konnte er sich hinter Dovizioso klemmen und ihn als Windfang nutzen, was ihm eine großartige Rundenzeit brachte", sagte der Team Manager.

Die Suzuki ist besser

Bautista erklärte, wie ihm die Verfolgung von Andrea Dovizioso geholfen hatte: "Die dritte Reihe war heute nicht schwer zu erreichen, aber als ich ihm folgte, schien alles einfacher zu sein. Auf dieser Art Strecke, mit diesem Wind und dieser Art Kurven hilft es, wenn man einem anderen Fahrer folgen kann. Dadurch kann man sich sicher um einiges verbessern und das Fahren fühlt sich viel einfacher an." Doch neben einer unfreiwillig helfenden Werks-Honda hatte auch die in diesem Jahr verbesserte Suzuki ihren Teil dazu beigetragen, dass Startplatz vier heraussprang, das mussten Bautista und Denning noch anfügen.

"Vom bislang gezeigten Potential in diesem Jahr war es klar, wie sehr die GSV-R sich verbessert hat. Die Leistung, die sie hier bei kalten und windigen Bedingungen gezeigt hat - wie sie heute gelaufen ist -, zeigt die harte Arbeit von Sahara-san und seinen Ingenieuren in Hamamatsu sowie die Arbeit von Tom O'Kane und seiner Crew hier", betonte Denning. Auch Bautista lobte die gute Arbeit seit dem Vorjahr und war der Ansicht, dass auch am Sonntag im Rennen einiges drin sein sollte. "Mein Gefühl für morgen ist gut und ich werde versuchen, einen starken Start zu haben und auf den ersten ein, zwei Runden mit der Spitze mitzufahren."

Es kann alles passieren

Sollte ihm das gelingen, rechnete er damit, länger um gute Plätze mitfahren zu können, denn nach den ersten Runden dürften die Reifen etwas nachlassen und die Pace sich einpendeln, was Bautista entgegen kommen sollte. Denning wollte allerdings nicht zu optimistisch sein, denn er wusste, dass das Rennen etwas schwieriger werden könnte. "Wie immer ist es viel verlangt, morgen mit den Werks-Hondas und -Yamahas mitzuhalten, aber Alvaro hat sich in eine tolle Position gefahren und wenn er einen guten Start erwischt, kann alles passieren", meinte der Team Manager.