Carlos Checa hat am Wochenende den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht und sich in Magny Cours in Frankreich mit einem Doppelsieg den Weltmeister-Titel in der Superbike-Kategorie gesichert. Seinen Speed hat der Spanier 2011 auf dem 1200ccm großen Twin mehrfach unter Beweis gestellt: 14 Siege hat er für die Marke Ducati geholt und den Titel damit mehr als verdient.

Damit empfahl sich Checa im Hause Ducati für andere Aufgaben. Im Rahmen des Superbike WM-Laufes in Frankreich war zu hören, dass der Spanier intensiv in die Entwicklung der MotoGP-Desmosedici GP12 für nächstes Jahr eingebunden werden könnte. Wie Motoworld.es berichtet, habe Checa selbst davon gesprochen.

Ducati hat im Punkt Testfahrten Handlungsbedarf. Valentino Rossi hat bereits sieben von acht Testtagen absolviert, wohingegen die japanische Konkurrenz noch viel Spielraum hat. Da er und Teamkollege Nicky Hayden für nächstes Jahr gesetzt sind, dürfen die Entwicklungsarbeit fast nur noch die Testpiloten absolvieren. Als Testfahrer kann aber jeder Pilot eingesetzt werden, der nicht aktiv zum MotoGP-Fahrerlager zählt.

Checa dürfte dafür auch gewissermaßen Zeit haben, denn in der Superbike WM wird nächstes Jahr weiter mit der bekannten 1098R gefahren, die neue, vermutlich 1199 Panigale heißende, Ducati wird 2012 nur in der Superstock-Klasse eingesetzt, erst 2013 an den Start der Superbike WM gebracht. Checa kennt also das Material, welches er nächstes Jahr für die Titelverteidigung zur Verfügung hat. Damit kann er die MotoGP-Maschine getrost mitentwickeln.

Doch auch weitere "Ducati-Legenden" kommen in Frage. In Imola habe Filippo Preziosi gegenüber GPone.com bestätigt, dass auch Troy Bayliss den neuen Prototypen fahren könnte. "Er könnte die Desmosedici fahren, auch wenn Troy ein ganz besonderer Fahrer ist, der ein untypisches Setup benutzt."

Checa hingegen hat einen Fahrstil, der dem von Rossi nahe kommt. Außerdem hat der Spanier Erfahrung mit allen GP-Maschinen der letzten Jahrzehnte: 500ccm, 990ccm MotoGP und den 800ern. GPone fragte Checa außerdem in Imola, ob er sich zukünftig wieder Rennen in der MotoGP vorstellen könnte, worauf er antwortete: "Auf einer 1000er ja, da ich die 800er nicht wirklich mag."