Seit 2007 sucht Ducati nach jener Maschine, die mehr als nur ein MotoGP-Fahrer schnell über eine Rennstrecke bewegen kann. Vor allem jetzt ist die Suche sehr intensiv, denn der eine Fahrer, der die Ducati halbwegs im Griff hatte, fährt gerade auf einer Honda Richtung MotoGP-Titel. Vorerst ist noch kein Erfolg zu verzeichnen. "Wir versuchen sie mehr wie Tom Cruis oder Brad Pitt zu machen", meinte Ducati Corse General Manager Filippo Preziosi dieses Wochenende bei einem Besuch bei der Superbike-Weltmeisterschaft in Imola, wo er dabei zusehen musste, wie Carlos Checa seine Titelfeierlichkeiten noch nicht abhalten konnte.

Mehr wie Tom Cruise oder Brad Pitt, damit meinte Preziosi eben eine Maschine, die massentauglicher ist als das aktuelle Motorrad. Deswegen war Valentino Rossi vor kurzem auch wieder in Jerez im Testeinsatz, um das nächste überarbeitete Chassis zu probieren, diesmal eines, das ganz aus Aluminium bestanden haben soll und mehr in Richtung Deltabox-Rahmen ging. Dass die neueste Version dieses Jahr noch in einem Rennen zu sehen sein wird, musste Preziosi aber verneinen. Vor dem Test in Valencia wird kein so einschneidendes Update mehr kommen, betonte er.

Ein bisschen was zum Rossi-Test

"Wir arbeiten mit der Einstellung, dass wir keine weiteren Motoren mehr verwenden dürfen, sonst müssen wir weitere Rennen aus der Boxengasse starten", erklärte der Italiener. Und ein neues Chassis würde eben neue Motoren verlangen, weil die Befestigungspunkte andere sind. Was genau für einen Rahmen Rossi in Jerez testete, wollte Preziosi auch nicht preisgeben. "Wir taten, was wir tun mussten", sagte er nur. Er dementierte zumindest nicht, dass Rossi viele kurze Runs gefahren hat, bei denen er auf Zeiten kam, die ähnlich jenen von Casey Stone auf der 1000cc-Honda waren - allerdings war der Australier bereits einige Monate früher diese Zeiten gefahren und bei Honda wird seitdem kein Stillstand geherrscht haben.

In dieser Woche könnte es bei Ducati zum nächsten Test kommen, auch wenn der nicht unbedingt so aussagekräftig wäre. "Troy Bayliss wird die Ducati 1200 Panigale in Mugello testen. Während er dort ist, könnte er auch die Desmosedici ausprobieren. Aber Troy ist ein eigenartiger Fahrer, der atypische Einstellungen verwendet", sagte Preziosi. Bayliss selbst meinte laut GPOne: "Ich könnte sie probieren, wenn auch nur zum Spaß."