"Mir würde es gefallen, wenn Stoner sie auch ausprobieren könnte", sagte Filippo Preziosi kürzlich über die Entwicklung der Ducati für 2012. Damit wollte er Valentino Rossi nicht beleidigen, sondern nur an eine Zeit erinnern, als bei dem Hersteller noch ständig um den Sieg mitgefahren wurde. Diese Zeiten sind vorbei und Ducati ist auf der Suche. Stoner selbst hat in Misano nun gemeint, er hätte da eine Idee, was bei seinem Ex-Arbeitgeber zu tun sei, er werde ihm das aber natürlich nicht verraten - allerdings hätte er das früher schon einmal zur Sprache gebracht, als er noch in Diensten der Italiener stand.

Aufräumen wollte der Australier aber mit dem Gerücht, das Karbonfiber-Chassis sei die Wurzel allen Übels bei Ducati. "Als wir das Karbonfiber erstmals verwendet haben, hatten wir bereits ein Aluminium-Chassis zur Verfügung und es wurde getestet. Jeder scheint eine sehr schlechte Meinung zum Karbonfiber zu haben, aber es ist eigentlich viel besser als Metall. Wir verbesserten uns Jahr für Jahr. Voriges Jahr hatten wir dann ein paar Probleme, aber es passierte auch nur im vorigen Jahr, dass wir auf die Anderen aufholen mussten. Trotzdem hatten wir am Ende der vorigen Saison eine Maschine, die das Potential hatte, jedes Rennen zu gewinnen, davon bin ich überzeugt. In meinen Augen kann die Maschine nicht so schlecht sein. In jedem Fall ist das Problem nicht die Verwendung von Karbonfiber", sagte Stoner.

Es scheitert nicht am Fleiß

Seine Beziehung zu Preziosi bezeichnete der WM-Führende nach wie vor als gut, gleichzeitig ging er davon aus, dass Rossi wohl nicht erwartet hatte, eine so schwierige Maschine vorzufinden, als er zu Ducati ging. "Sie haben viele Lösungen probiert, aber ihre Schwierigkeiten gehen weiter. Ich kenne die Leute, die an dem Projekt arbeiten und ich weiß, wie viel Mühe sie sich geben. Ich hoffe für sie, dass die Ergebnisse bald kommen und sie einen Moral-Schub erhalten. Ich weiß, wie viele Stunden Filippo und sein Team arbeiten", erklärte er.

Ein wenig wehmütig blickte Stoner auch darauf, dass Ducati nun mehr Budget für Entwicklungen zu haben scheint als zu seiner Zeit. Als er noch dort war, habe man kein ausreichendes Budget gehabt, um viel zu probieren. "Jetzt haben sie bereits vier oder fünf verschiedene Versionen der Maschine; sie versuchen dies und das und produzieren was Neues. Wir hatten prinzipiell keine Updates während der Saison. Das bedeutet, Ducati ist heute besser als Ducati es früher war, auch wenn sie nach wie vor nicht glücklich mit dem zu sein scheinen, was sie haben." Nach Stoners Ansicht fehlt Ducati im Moment vor allem Selbstvertrauen.