Valentino Rossi und Ducati-Technikchef Filippo Preziosi machten auffällige Andeutungen, dass Ducati in Zukunft wirklich einen drastischen Wechsel auf einen Aluminium-Rahmen in Betracht zieht. Seitdem Rossi die Desmosedici im November letzten Jahres zum ersten Mal fuhr, sprach er vom Untersteuern an der Front. Als seine Beschwerden zu diesem Thema häufiger wurden, begann die italienische Firma darüber nachzudenken, den aktuellen Karbonfaser-Rahmen wie auch die japanischen Hersteller mit einer Aluminium-Version zu ersetzten.

Rossi bestritt erneut, dass ein Aluminium-Chassis bereits getestet wurde, doch er spielte darauf an, dass nach dem Test und dem Rennwochenende in Brünn nun eine neue Richtung eingeschlagen werde. "Wir haben viel gesprochen, um das Motorrad zu verbessern und ich weiß, dass bei Ducati viel gearbeitet wird, aber ich weiß nichts Genaues über einen Aluminium-Rahmen oder andere Lösungen und besonders nicht wann. Für mich ist der schlauste Weg, mit zwei verschiedenen Vorschlägen zu arbeiten. Du kannst versuchen, einige kleine Dinge zu ändern, um die Leistung zu verbessern, aber meiner Meinung nach wär es für Ducati klug, wenn sie sich vielleicht in Zukunft auf etwas anderes konzentrieren", sagte der 32-Jährige.

Burgess: Zweitprojekt wäre gut

Rossis Aussagen wurden vom Chefingenieur, Jeremy Burgess, in einem Interview mit MCN bestätigt. "Es wäre gut, ein paar parallele Projekte zu haben, aus denen man dann Schlüsse ziehen könnte. Es ist sehr leicht zu sagen, dass es etwas Konventionelleres geben sollte. Als Gruppe, die wir sicher über unsere Renneinsätze sind, muss sich etwas ändern und wir brauchen mehr Versionen von dem, was wir auf der Strecke haben. Wir brauchen mehr Teile und mehr Tests und dann werden wir sehen, wo wir stehen. Idealerweise kann man in einem Betrieb mit enormen Ressourcen zwei parallele Projekte laufen haben, einige haben sogar drei oder vier. Das bestimmt, wie viel man tun kann und wie viele Unterschiede man schaffen kann", meinte Burgess zum Thema.

Preziosi meinte zum Aluminium-Rahmen: "Wir sind offen. Wir sind bereit das zu nutzen, was unserer Meinung nach besser ist. Wir untersuchen verschiedene Lösungen und ich denke nicht, dass das Material der Schlüssel ist, aber natürlich zur Form, der Steifheit und der Verteilung dieser Steifheit auf die Länge beiträgt. Jedes Mal, wenn du etwas Neues auf der Strecke probierst, dann musst du das mit den existierenden Lösungen vergleichen, das ist nichts Besonderes."