Eine falsche Reifenwahl im Rennen von Brünn ließ Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo keine Chance. Der Spanier setzte vorn auf die weiche Bridgestone-Mischung und klassierte sich nur als Vierter. Damit verlor er zwölf Punkte auf WM-Leader Casey Stoner, der das Rennen gewann und liegt nun 32 Zähler zurück.

"Wir wussten, dass die Strecke in Brünn hart zur Front ist und sobald du hörst, dass ein Fahrer die weichste Option haben will, hast du ein paar Zweifel", schilderte Teammanager Wilco Zeelenberg den Motorcycle News. "Du willst wissen, ob die das ganze Rennen über hält und Bridgestone sagte ja." Der Reifen habe auch gehalten, wie Zeelenberg betont, denn Lorenzos weiche Mischung sah nach dem Rennen vorn besser aus, als die härtere Option, welche Teamkollege Ben Spies nutzte. "Aber er hatte beim Bremsen und Einlenken weniger Leistung. Das war im Qualifying nicht der Fall, sonst hätten wir den Harten genommen."

"Aber That's Racing und manchmal ist es nicht so eindeutig, wie du denkst dass es ist", so Zeelenberg weiter. "Wir fahren gegen einen ganzen Haufen an Typen, die sehr viel Erfahrung haben und normalerweise treffen wir die richtige Wahl. Natürlich hatten wir unsere Zweifel, denn wenn du der Einzige damit bist, musst du dich fragen 'haben wir die richtige Wahl getroffen?'. Aber wenn der Fahrer sagt, dass er ein paar heftige Momente auf dem harten Reifen hatte, dann ist es verständlich, warum du den weicheren nimmst."

Beim Test am Montag dann setzte Lorenzo auf seiner 800er-Maschine den harten Reifen noch einmal ein. "Wir wollten analysieren, was im Rennen schief gelaufen war und definitiv war die Wahl des Vorderreifens nicht die beste. Irgendwie funktionierte es im Qualifying und Warmup, aber nicht im Rennen und auch nicht beim Test." Als Lorenzo dann am Montag mit der harten Mischung noch ein paar Runden drehte, kam er in den Bereich von 1:57 Minuten, ja gar auf 1:56,9. "Und das ist ziemlich frustrierend", so Zeelenberg. "Es war die falsche Wahl, aber es ist schwer zu verstehen, warum es am Freitag bei ähnlichen Bedingungen funktioniert hat. Aber die härtere wäre die bessere gewesen."