Was läuft dieses Jahr schief?
Toni Elias: "Ich bin als Moto2-Weltmeister gekommen und es ist wirklich nicht leicht. Wir sind oft ganz hinten, aber wir arbeiten eine Menge. Ich bin mir sicher, dass wir bald eine Lösung finden, wir haben uns an diesem Wochenende sehr verbessert. Das Hauptproblem ist, dass ich kein Gefühl für das Motorrad habe, ich fühle mich nicht wohl, ich spüre die Front einfach nicht. Früher hatte ich immer eher Probleme mit dem Hinterrad, aber jetzt ist es genau umgekehrt."

Bekommt ihr Teile vom Werksteam?
Toni Elias: "Ich habe ein paar Teile bekommen, zum Beispiel den Rahmen. Der hat aber meine Probleme nicht gelöst. Wir können nur von Wochenende zu Wochenende besser werden und arbeiten hart an einer Lösung."

Du bist in diesem Jahr on die MotoGP-Klasse zurückgekehrt. Jetzt stehst du auf Rang 14. Was hattest du dir allgemein für dieses Saison vorgenommen?
Toni Elias: "Es ist sehr schwer und sehr hart für mich, aber das Wichtigste ist, dass wir trotz aller Probleme und schlechten Rennen, die wir hatten immer ein paar Punkte mitnehmen konnten. Die aktuelle Position in der Meisterschaftswertung ist nicht die, die wir wollten, aber wir sind vom siebten Platz gar nicht so weit weg. Wir liegen nur 50 Punkte dahinter, also die Differenz ist nicht so groß und das ist wichtig."

Toni Elias hatte 2011 bisher ziemlich viel Pech, Foto: Milagro
Toni Elias hatte 2011 bisher ziemlich viel Pech, Foto: Milagro

Was hast du 2012 vor?
Toni Elias: "Ich werde immer versuchen, gute Ergebnisse zu holen. Wenn die gut sind, dann wird auch der Rest leicht. Im Moment habe ich noch keine Ahnung, wie es weitergeht."

Was sagt du zu den Gerüchten, dass Lucio Cecchinello einen neunen Fahrer sucht?
Toni Elias: "Ich habe davon natürlich gehört, aber ich möchte gar nicht darüber nachdenken. Mein Manager kümmert sich da um alles, sie müssen einige Entscheidungen treffen. Mein Manager unterhält sich schon immer mit ihm. Ich konzentriere mich lieber darauf, einen guten Job zu erledigen, um hoffentlich aus dieser Situation herauszukommen. Ich will mich immer verbessern, probiere Verschiedenes aus und ich hoffe so werde ich es schaffen. Ich will natürlich bleiben."

Wie schätzt du deine Gegner auf der Strecke ein?
Toni Elias: "Alle Piloten in den Top-5 sind richtig gut. Ich möchte mich gern gegen alle messen. [lacht]"

Hast du ein Vorbild?
Toni Elias: "Ja, Ayrton Senna hat mich inspiriert, aber auch Wayne Rainey, denn sie waren nicht immer nur gute Fahrer, sondern auch wundervolle Menschen."

Gibt es etwas, dass dich am Rennfahrer-Dasein stört?
Toni Elias: "Das einzige, was ich an dem Beruf nicht mag sind die Stürze und Verletzungen. Was natürlich auch schlecht ist, sind Momente wie diese mitten in der Saison nur im hinteren Feld unterwegs zu sein und keine Lösungen zu finden."

Hast du dir schon einmal Gedanken über die Zeit nach der MotoGP gemacht?
Toni Elias: "Ich hoffe, dass diese Zeit noch weit weg ist. Ich würde gern noch zehn Jahre hier fahren und wenn dieser Augenblick dann da ist, werde ich eine Menge Erfahrung haben. Ich glaube aber nicht, dass ich dann noch Rennen fahren werde. Ich kann mit den Motorräder natürlich nie komplett abschließen. Vielleicht trainiere ich dann junge Fahrer oder so etwas... Ich will nicht ewig selbst fahren und auch auf keinen Fall Teamchef sein. Denn wenn ich noch zehn Jahre hier bin, dann will ich einfach irgendwann einmal keinen Druck mehr spüren müssen und nicht mehr unter Dauerstrom stehen. Doch zunächst will ich diese Erfahrungen machen, immer wieder neue Motivation finden und diese Welt genießen."