Seit Ende letzten Jahres hat der schweizer Fahrwerksbauer Eskil Suter ein Rolling-Chassis für die MotoGP-WM ab 2012 am Start. Gemeinsam mit dem belgischen MarcVDS-Team wird seither getestet. Doch die Fortschritte hielten sich bislang in Grenzen. Mit der Suter-BMW war man vor einigen Wochen zusammen mit dem Ducati Werks-Team in Mugello auf der Piste und sah dort, dass man auf verlorenem Posten ist. Daher hat MarcVDS mittlerweile Gespräche mit Honda über Leasing-Motorräder aufgenommen.

"Wenn ich nur die Startaufstellung auffüllen oder jedes Wochenende Letzter sein soll, dann hat das keinen Sinn für mich", sagte Teamchef Michael Bartholemy. "Wir haben jetzt gesehen, wie die neue Ducati funktioniert und ich glaube, dass sie eine wirklich beeindruckende Maschine gebaut haben." Denn beim letzten Test von MarcVDS mit der Suter-BMW war man gemeinsam mit Ducati in Mugello auf der Piste. Aber in Schlagdistanz war man mit der Suter dort nicht. "Die Lücke war eine ziemliche Lücke", bezeichnete es Bartholemy.

"Wir sind seit Mitte November auf der Strecke und testen zwei Mal im Monat, geben viel Geld aus, aber da ist immer noch eine ziemlich große Lücke", fasste er es zusammen. "Für uns war klar, dass sich die Regeln radikal ändern und dass etwas ähnliches wie in der Moto2 gemacht wird. Nicht so einfach wie in der Moto2 mit einer Einheitsmotorenregelung, aber es sollte die Kosten reduzieren. Aber es gibt keine Kostenreduzierung und es kostet tatsächlich mehr Geld als in der Vergangenheit."

Die größte finanzielle Komponente ist für Bartholemy nämlich nicht der Motor und die Neuentwicklung mit mehr Hubraum. "Die Werke fahren einfach mit 200ccm mehr, aber mit der gleichen Elektronik", mahnte er an. "Wenn du dir die Elektronik nicht leisten kannst, wie sie zumindest die Satelliten-Fahrer haben, dann gibt es keinen Grund auf die Strecke zu gehen und mit ihnen zu kämpfen, wenn dein Motorrad sechs Sekunden langsamer ist."

Das MarcVDS-Team ist für die nächstjährige MotoGP akzeptiert worden. Offen bleibt aber die Frage, wie das Team auftreten wird. Mittlerweile haben Gespräche mit der Honda Racing Corporation über das Leasing von Bikes begonnen. Eine Entscheidung soll kurz nach dem Mugello-Rennen am Wochenende fallen. "Wir hatten ein paar Gespräche und das wäre eine gute Option für nächstes Jahr. Es ist einfach nur fair, dass wir uns alle Optionen anschauen", kommentierte Bartholemy.