Ben Spies freute sich unbändig über seinen ersten MotoGP-Sieg in Assen und die damit verbundene Geburtstagsfeier von Yamaha. Er siegte mit 7,6 Sekunden Vorsprung deutlich vor Casey Stoner, wurde damit der elfte Amerikaner, der ein MotoGP-Rennen gewann und reihte sich in die Liste der Legenden Kenny Roberts, Eddie Lawson, Wayne Rainey und Kevin Schwantz ein.

Der Superbike-Meister aus 2009 sagte: "Als ich dann vier Sekunden weit vorn lag und ich wusste, dass Casey vier Sekunden vor Andrea [Dovizioso] lag, wusste ich auch, dass mir das Podium sicher ist, selbst als sich der weiche Vorderreifen langsam verabschiedete. Aber ich wusste, dass er nicht völlig zerstört sein würde, aber ich hatte Angst, dass ich an einen Punkt komme, an dem mich Casey überholt."

Dennoch wusste der Texaner, dass Stoner ebenso auf dem weichen Vorderreifen unterwegs war und versuchte demnach seine Rundenzeiten konstant zu halten. "Mit vier Sekunden Vorsprung und nur noch zehn offenen Runden hätte er wohl ein Wunder gebraucht, um mich noch zu kriegen. Ich musste nur konstant sein und das war ich", ergänzte Spies, der es zwar gewohnt war, Rennen anzuführen, doch liegen diese schon einige Zeit zurück.

"Wenn du 15 Runden vor Schluss plus 3,5 und plus 3,8 und als Namen darunter Stoner auf der Anzeigentafel liest, bleibst du nicht ruhig. Aber ich hatte nie Angst, als ich dann meinen Rhythmus fand, denn ich wusste, dass ich das Tempo hatte, um vor Casey zu bleiben, vielleicht nicht unbedingt Zeit auf ihn gut zu machen, aber da zu blieben, wo er nicht an mich rankommen konnte. Meine schnellste Runde gegen Rennmitte war eine 35,2 und ich wusste, dass wir auch hohe 34er Zeiten hätten fahren können, wenn wir gemusst hätten", erläuterte er weiter.

Angst vor Regen

Zuviel wollte Spies dann aber auch nicht geben, denn auf dem weichen Vorderradreifen fühlte er sich nicht perfekt wohl. "Wir hätten schon ein bisschen mehr riskieren können als Casey und ich wusste das. Wir beide wussten, dass Lorenzo gestürzt war, also wollte er nicht über seinem Limit fahren. Es war ein wirklich gemütliches Rennen." Dennoch hatte er Angst, dass das Rennen vom Regen unterbrochen werden könnte. Doch die Piloten der Königsklasse hatten Glück. Spies ergänzte: "Ich habe mir während des Rennens immer mal wieder die Wolken angeschaut und außer in den letzten drei Runden dachte ich nicht, dass es regnen würde. Es war ziemlich dunkel und ich wusste, als Marco [Simoncelli] und Jorge [Lorenzo] stürzten, musste ich eine Lücke auffahren, die so groß wie möglich sein sollte, um es am Ende einfacher zu machen."