Die meisten kennen ihn als Uccio und auch er ist mittlerweile im Fahrerlager der MotoGP ein beliebtes Ziel von Autogrammjägern: Valentino Rossis bester Freund Alessio Salucci. Schon seit Kindertagen kennen sich die beiden Italiner. "Vale war schon in meinen frühsten Erinnerungen da, unsere Eltern waren befreundet und wir sind praktisch miteinander aufgewachsen. Wir kommen aus einem kleinen Dorf und gingen schon in denselben Kindergarten, Schulen… wir waren immer sehr eng zusammen", sagt Uccio.

Uccio arbeitete auch vor der Zeit bei Ducati nur für Rossi, Foto: Fiat Yamaha
Uccio arbeitete auch vor der Zeit bei Ducati nur für Rossi, Foto: Fiat Yamaha

Schon zeitig begannen sich die beiden mehr für Räder als für Fußbälle zu interessieren. "Ich kann mich daran erinnern, dass unsere Freunde im Kindergarten immer Fußball gespielt haben, aber wir sind auf einen Hügel gegangen und mit dem Dreirad runter gefahren", erzählte er der offiziellen Seite der MotoGP. "Selbst in diesem Alter sind wir schon hohe Risiken eingegangen – es gab nämlich eine große Linkskurve am Ende!"

Zu den Motorrädern kamen die beiden natürlich über Rossis Vater, Graziano Rossi, der selbst in den 1970er-Jahren in der Motorrad-WM unterwegs war. "In Pesaro war jeder ein Fan von Graziano und deshalb war der Zweiradsport wichtiger als alle anderen Sportarten. Ich mochte auch die F1, aber ich entschied mich für Motorräder, weil das der Weg war, den Vale eingeschlagen hatte"

Bis heute dreht sich bei Uccio alles um Valentino Rossi. Er fährt nicht nur den Truck, der als Unterkunft genutzt wird, sondern kümmert sich auch um Kombies, Handschuhe, Stiefel und den Helm, einfach "jedes Detail, damit Valentino sich komplett auf die Rennen konzentrieren kann."

Daran hat sich auch nach dem Wechsel zu Ducati nicht viel geändert. "Meine Rolle hat sich nicht zu sehr verändert, denn ich arbeite für Valentino. Ein wenig Personal im Team hat sich verändert, aber nicht so viel, denn 15 Leute sind ja von Yamaha mitgekommen. Die Atmosphäre bei Ducati ist wundervoll. Ich habe hier viele Menschen mit einer großen Leidenschaft kennen gelernt, Italiener mit einem außergewöhnlichen Willen zum Sieg und mit Rennsport in ihren Herzen, vielleicht sogar mehr, als bei Yamaha, denn die Japaner gehen da anders heran."

Nach dem ersten Sieg könnte Rossi den ersten Sieg holen

Allen Fans des Italieners macht er Hoffnungen, dass nach dem Rennen auf dem Sachsenring auch der erste Sieg für Rossi auf der roten Diva kommt. "Nach diesem Rennen wird es einen großen Schritt nach vorne gehen. Ich bin ein realistischer Typ, er ist noch nicht bei 100% und wenn du gewinnen willst, dann musst du das sein. Er wird es aber nach dem Sachsenring sein und ich denke, dann ist es auch möglich zu gewinnen."

Aber nicht nur Rossi selbst ist an dem Erfolg beteiligt, sondern auch sein langjähriger Begleiter, Jeremy Burgess, den Uccio kennt seit er zwölf Jahre alt ist. "Jeremy spricht nicht ein Wort Italienisch, was mich ein bisschen ärgert", sagte Alessio Saluccio. Für ihn ist Burgess aber dennoch eine Legende und hat großen Resepkt vor ihm und seinem Wissen.

Für die Zukunft hofft er, dass er noch zehn Jahre weiter an der Seite von Rossi arbeiten kann"Ohne ihn wäre meine Motivation dahin. Ich bin wegen ihm hier und auch für ihn. Wobei ich anfügen muss ich wäre gern für den Rest meines Lebens hier, bis ich 60 bin", gestand Uccio. Deshalb ist er auch beim Projekt mit Andrea Iannone in der Moto2 dabei. "Vielleicht werde ich in Zukunft mit ihm weiter machen, aber ich hoffe bis dahin vergeht noch viel Zeit. Abgesehen von der Schulter ist Valentino in einer ausgezeichneten Form, körperlich wie auch mental und mit dieser Herausforderung hier bei Ducati ist die Motivation noch größer."

Nicht nur für Rossi war der Sturz in Mugello schlimm, sondern auch für Uccio, Foto: Milagro
Nicht nur für Rossi war der Sturz in Mugello schlimm, sondern auch für Uccio, Foto: Milagro

Dabei sah es am Anfang nicht danach aus, denn nach dem ersten Test in Valencia sagte Rossi zu Uccio "Meine Güte, diese Maschine ist kompliziert". Nach der Opertaion an der Schulter ist Rossi aber jetzt positiver gestimmt: "Jetzt denkt er 'Es ist keine schlechte Maschine, wir können das schaffen!'"

Jetzt testete Rossi die GP12 an einer Stelle, die ihm das Jahr 2010 noch komplett ruinierte, in Mugello. Aber nicht nur Rossi war das ein schwerer Moment, sondern auch für seinen besten Freund, der sich nicht gern an diese Zeit zurückerinnert: "Das war ein schrecklicher Moment und auch ein sehr schwerer. Wir hatten die Schulterverletzung gerade hinter uns und dann passierte das. Es waren schreckliche Tage, besonders die ersten zwei. Wenn man einen Freund so leiden sieht, dann will man mit ihm die Plätze tauschen. Vale ist eine Legende, denn am Samstagabend scherzte er bereits wieder und versuchte locker zu bleiben. Er hat uns beruhigt."