Während das Auswahlverfahren für die MotoGP-Saison 2012 weiter läuft, kommt die Frage auf, mit welchen Maschinen und welchen Motoren die Teams im kommenden Jahr fahren werden. Norton hat sich für kommendes Jahr als Werksteam beworben und wird daher als Neu-Einsteiger - beziehungsweise als Werksteam, das in den vergangenen Jahren keinen Sieg im Trockenen gefeiert hat - neun Motoren pro Saison und 21 Liter Benzin pro Rennen zur Verfügung haben. Wie es bei den Claiming Rule Teams aussieht, ist hingegen noch offen. Von den Chassis-Bauern sind Suter, FTR, Kalex und Moriwaki dabei, Rahmen zu bauen oder zu entwickeln, welche Motoren dort zum Einsatz kommen, ist aber noch zu klären.

BMW und Aprilia gut tauglich

Es gibt Gerüchte, wonach KTM seinen alten V4-MotoGP-Motor für den Verkauf zur Verfügung stellen könnte und die Motoren der BMW S1000RR sowie der Aprilia RSV4 wären insofern gute Aggregate, weil sie nahe an den Spezifikationen von maximal 1000cc und einer maximalen Bohrung von 81 Millimeter liegen. Suter hat sein Chassis bislang mit dem BMW-Motor betrieben, aber auch Aprilia hat einige Interessenten, wie Aprilia Motorsportchef Gigi Dall'Igna gegenüber GPOne erklärt hat.

Er musste allerdings gleich betonen, dass es keinerlei Werksunterstützung geben würde, sollte ein CR-Team Triebwerke für den MotoGP-Einsatz kaufen. "Wenn jemand sich entschließt, eine RSV4 zu kaufen, um mit einer CRT-Maschine in der MotoGP zu fahren, dann kann ich sie nicht aufhalten. Sie würden aber keine Hilfe von uns erhalten. Das ist reines Business", sagte Dall'Igna. Er bestätigte aber, dass es wohl nicht so schwierig wäre, den RSV4-Motor zu modifizieren und leichter zu machen, damit er besser in der MotoGP eingesetzt werden kann.

Genug Kraft

Dall'Igna sah das CRT-Limit von zwölf Motoren für eine Saison auch nicht als Problem. Seiner Meinung nach könnte das RSV4-Aggregat leicht zwei Rennen durchhalten, bevor es zur Revision muss. Was die Kraft betrifft, so zeigte kürzlich ein Test, dass auch das kein Problem sein sollte. Max Biaggi konnte auf der langen Geraden von Mugello mit dem Top-Speed der MotoGP-Ducati mithalten. Außerdem wäre es in der MotoGP problemlos möglich, den zahnradgetriebenen Nockenwellen-Antrieb einzusetzen, der in der Superbike-WM voriges Jahr für einige Diskussionen gesorgt hatte.