BMW befindet sich gerade in der dritten Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft. Für die weiß-blauen aus Bayern war der Einstieg mit der S1000RR in diese Serie die erste Beteiligung am internationalen Rennsport seit vielen Jahren. Und mittlerweile befindet man sich auf Erfolgskurs. Die erste Poleposition, das erste Podest, alles schon im Sack. Aber das große Ziel ist noch nicht erreicht: Man will gewinnen.

"Jetzt haben wir Glück, dass die beiden Fahrer kein deutsch sprechen - Eine Firma wie BMW will gewinnen", scherzte der Leiter BMW Motorrad, Hendrik von Kuenheim gestern Abend beim BMW Medienstammtisch. "Wir haben in der Superbike WM eine Aufgabe zu erfüllen und die ist es, zu gewinnen. Daher ist es jetzt auch mühsam, sich mit andern Sachen zu beschäftigen." Mit dieser Aussage spielte von Kuenheim auf die Gerüchte eines MotoGP-Einstiegs von BMW an.

"Ich setze die Gerüchte ja nicht in die Welt", entschuldigte er sich. Anlass für ein neuerliches Aufleben der Geschichte, BMW würde in die MotoGP-Klasse einsteigen, war der Besuch von Kuenheims beim Saisonauftakt in Katar. Aber der Besuch selbst hatte mit solcherlei Überlegungen nichts zu tun. "Ich habe lange in Katar gelebt und hatte eine Einladung des Importeurs von dort", stellte er klar. Außerdem hat von Kuenheim lange in Spanien gelebt und gearbeitet und kennt daher Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta recht gut. "Und wenn wir da einmal einen Kaffee trinken gehen, wird da gleich etwas reininterpretiert."

So ganz von der MotoGP-Klasse will sich BMW aber auch nicht distanzieren. Die Safety Cars zum Beispiel werden schon aus Bayern gestellt. Aber auch den Wettbewerb auf der Piste hat man im Auge. "Die MotoGP-Regeländerungen kommen unserem Motorrad natürlich entgegen", so von Kuenheim weiter. "Das muss man sich also schon anschauen. Aber es gibt momentan definitiv noch keine Entscheidung dazu."