Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg ist in der MotoGP-Klasse sehr schmal und das mussten beim Großen Preis von Portugal in Estoril heute auch die Gresini Honda-Piloten Hiroshi Aoyama und Marco Simoncelli erfahren. Während der Japaner Aoyama von Startplatz elf aus mit seiner Vorjahres-Honda zu Rang sieben stürmte, konnte Teamkollege Simoncelli nicht überzeugen. Der Lockenkopf flog schon in der ersten Runde per Highsider aus dem Sattel und vergab damit die Chance auf sein erstes MotoGP-Podest.

Simoncelli kam nicht weit - Sturz in Runde eins, Foto: Milagro
Simoncelli kam nicht weit - Sturz in Runde eins, Foto: Milagro

"Zuerst einmal muss ich mich bei meinem Team bedanken", strahlte Aoyama nach weiteren neun WM-Punkten, die ihn auf den derzeitigen siebten Gesamtrang der MotoGP-WM brachten. "Sie haben bei dem wechselhaften Wetter hier in Estoril einen großartigen Job gemacht. Ich selbst versuchte mich von Anfang an zu konzentrieren, aber es war auf kalten Reifen nicht einfach." Erst nach fünf Runden habe Aoyama ein gutes Gefühl für das Motorrad und die Reifen entwickeln können und dann begann er mit mehr Nachdruck vorzugehen. "Nach einem fesselnden Kampf mit Crutchlow konnte ich in der letzten Runde den siebten Platz holen. Das ist ein positives Resultat und im nächsten Rennen werde ich versuchen, mich zu verbessern."

Simoncelli enttäuscht

Nach Startplatz zwei hatte sich Simoncelli für das heutige Rennen etwas mehr ausgerechnet, als in der ersten Runde auf der Nase zu liegen. "Mir tut es für mich und für das Team ganz besonders leid", kommentierte er den Sturz. "Den ersten haarigen Moment hatte ich in der ersten Kurve, als ich mich nach links in die Kurve lehnte und mir die Maschine schon einmal weggehen wollte. Dann sah ich, dass Pedrosa und Stoner auch Schwierigkeiten hatten, darum versuchte ich ruhig zu bleiben."

Simoncelli versuchte dann die dritte Kurve in einem höheren Gang zu durchfahren als normal. "Damit der Motor sanfter dreht", verkündete er seine Überlegung. "Ich tat das auch in den nächsten Abschnitten, um weniger aggressiv unterwegs zu sein, aber in der Mitte der einen Kurve, mit dem Gas zu, wurde ich abgeworfen und … we salute you", zittierte er die australische Rockband AC/DC.

"Mir tut es leid und ich weiß nicht, was ich sagen soll", fuhr der ehemalige 250ccm-Weltmeister fort. "Es war klar ein Fehler und es war meiner. Zukünftig werde ich vorsichtiger sein. Schlimmer ist noch, dass ich schnell war. Wir werden jetzt in Le Mans versuchen, das zu wiederholen, allerdings dann ohne dumme Fehler."