Am Mittwoch veröffentliche Jorge Lorenzo sein zweites Buch "Jorge Lorenzo, El nuevo rey de MotoGP" ( Der neue König der MotoGP). Im Vergleich zum ersten Wälzer vor drei Jahren gibt es in dieser Ausgabe mehr Bilder, die der renommierte Fotograf Mirco Lazzaru geschossen hat, Matthew Roberts von der BBC verfasste die Bildunterschriften.

Die offizielle Präsentation erfolgte in Barcelona. Dabei stand der amtierende Weltmeister den Journalisten Frage und Antwort. "Ich denke, dass es für meine Fans noch viel gibt, was sie über mich wissen sollten und dieses Buch hat eine Menge Bilder, die noch niemand zuvor gesehen hat", sagte Lorenzo. "Wir werden sehen, ob es in Zukunft noch mehr zu erzählen gibt, ich denke schon und wir haben noch immer eine lange Zeit vor uns, in der wir noch viel mehr erreichen können."

Ex-Boxennachbar Rossi

Seit Jerez ist der Rennvorfall zwischen Valentino Rossi und Casey Stoner in der MotoGP-Welt Gesprächsthema Nummer 1, natürlich bewegte sich auch die Fragerunde in diese Richtung. "Wenn du auf einem Motorrad sitzt, dann steigt das Adrenalin maximal an und für Stoner lief es großartig – Sieg in Katar und die Pole in Jerez", hatte Lorenzo beobachtet. "Er war an der Spitze des Rennens, als er zu Boden ging, von einem anderen Fahrer zu Boden gerissen wurde. Wenn so etwas jemanden wie Valentino passiert und er noch jemand ist, den du nicht sehr magst, wie bei Stoner, dann ärgert dich das umso mehr. Es passierte einfach in diesem hitzigen Moment und du musst ihm vergeben. Es war ein menschlicher Fehler von Valentino. Vielleicht war er zu übermütig, weil er eine Möglichkeit sah... er war übermütiger als sonst und deshalb ist er gestürzt."

Der Spanier hatte Rossi auch als größte Konkurrenz bis Ende 2010 gleich nebenan. "Valentino war ein sehr wichtiger Rivale in meiner MotoGP-Karriere, ein sehr harter, aber ich respektiere alle Gegner gleichermaßen und ich himmle niemanden an. Alle Fahrer in der Startaufstellung sind in der Lage, dich eines Tages zu schlagen. Ich messe Valentino nicht mehr oder weniger Bedeutung zu als allen anderen Fahrern", erklärte er.

Veränderungen bei Yamaha

Nach den vielen Beschwerden hat sich Yamaha jetzt durchgerungen und Lorenzo wird wohl nach dem Rennen in Estoril einen neuen Motor testen. "Es ist einfach ein anderer Motor, wir werden sehen, ob der besser, gleich oder schlechter ist", meinte er. Auch den Yamaha-Prototypen für 2012 soll er nach Mugello Anfang Juli testen. "Sie wird ein bisschen größer sein, mehr Kraft haben und ich hoffe, dass sie die gleichen Charakteristiken hat, die schon immer mit Yamaha in Verbindung stehen: großartig beim Bremsen und in den Kurven", erklärte er. "Außerdem hoffen wir, dass wir eine Änderung am Motor vorfinden, damit sie mehr Kraft hat als die normale Yamaha – das wäre etwas, wofür ich dankbar wäre, auch wenn wir wissen, dass es kein perfektes Motorrad gibt."

Nach Rossis Fortgang bei Yamaha wird viel geredet, zum Beispiel auch, das die Japaner bei der Entwicklung des 1000ccm-Motorrads im Nachteil seien. Lorenzo kommentierte: "Ich bin kein Ingenieur, ich weiß gerade mal, wie man einen Reifen wechselt. Ich weiß nur, wie ich so schnell ich kann auf einem Motorrad fahren kann. Ich würde mich selbst als sensiblen Fahrer bezeichnen, der im Laufe der Zeit immer mehr Erfahrung sammeln konnte und daraufhin Hinweise geben kann, die mehr oder weniger korrekt sind. Ich denke, dass das neue 1000ccm-Motorrad auf diesen Hinweisen basieren wird."