Totgesagte leben bekanntlich länger, von daher war es wenig überraschend, als Valentino Rossi, der aufgrund seiner Tests schon von so manchem abgeschrieben worden war, beim Trainings-Auftakt in Katar durchaus ordentlich vorne mitfahren konnte. Zwar war noch nicht alles eitel Sonnenschein - nicht nur deswegen, weil es Nacht war -, aber es gab einen klaren Aufwärtstrend zu erkennen. Das stellte Rossi nach seiner fünftbesten Zeit ebenfalls fest: "Wir sind alle ziemlich zufrieden mit diesem ersten Training, denn wir haben die ganze Session gut gearbeitet und uns mit jeder Ausfahrt verbessert."

Im Vergleich zum Test war das Setup der Maschine ein wenig modifiziert worden, wobei Rossi sofort eine Verbesserung feststellte und sich nach nur wenigen Runden im Vergleich zum Montag steigern konnte. "Der letzte Run war besonders positiv und meine letzte Runde, mit einem 19 Runden alten Reifen, war meine beste - etwas mehr als eine Zehntel hinter Platz zwei. Wir wissen, wenn wir am Sonntag ein gutes Rennen zeigen wollen, müssen wir noch fünf Zehntel abkratzen und wir werden das morgen versuchen", sagte Rossi, der von seinem bislang besten Tag bei Ducati sprach.

Die Schulter hielt

Er konnte schon positiv feststellen, dass er trotz des nach wie vor vorhandenen Verbesserungsbedarfs nicht mehr so pushen musste und sich die Maschine nun besser drehte. "Die Schulter hält gut. Nur am Ende verlor ich etwas an Kraft und morgen werden wir sehen, wie sie mit zwei Trainings reagiert. Ungeachtet dessen sind wir heute zufrieden."

Weniger zufrieden war Nicky Hayden, der am Donnerstag an beiden Maschinen das Flexi-Paket des Ducati-Chassis verwendete, das in weiterer Zukunft laut Motomatters.com auch Rossi erhalten soll, weil das Team das als die beste Entwicklungsrichtung sieht. Zu Beginn der Session lief es für Hayden auch ganz ordentlich. "Ich bin sofort mit einem harten Hinter- und einem weichen Vorderreifen hinaus gegangen, was nicht meine liebste Variante ist und ich konnte meine Rundenzeit vom Test schon auf der vierten Runde erreichen", sagte Hayden.

Aufgegeben wird nicht

Das Gefühl stimmte zu Beginn, doch dann konnte der Amerikaner einfach nicht mehr zulegen. "Natürlich wurde jeder schneller, also bin ich von der Zeit nicht begeistert", erklärte er. Aufgeben kam für ihn aber klarerweise nicht infrage. "Wir haben vor Sonntagnacht noch ein paar Gelegenheiten, also werden wir weiter versuchen, uns zu verbessern."