Derzeit sorgt die Lage in Japan für weltweite Sorgen und die Gedanken der Welt sind mit den Menschen, die direkt betroffen sind. HRC ist bislang mit wenig Schaden davon gekommen, auch wenn es nicht einfach ist die Arbeit im Stammbüro fortzusetzten. Nur fünf Stunden Arbeit sind erlaubt, denn wir müssen Energie sparen. Zudem kommt man nur schwer zum Büro, der Zug fährt nicht bis nach Asakadai, das wäre die Station am nächsten vom Büro und es fahren auch nur 50% der Züge.

Viele Leute haben versucht mit dem Auto zur Arbeit zu kommen, aber dadurch haben wir zu viel Verkehr und dadurch braucht man drei Stunden, um zum Büro zu kommen, anstelle von einer. Der Sprit ist auch knapp, viele Tankstellen sind geschlossen. Ein Problem das wir haben betrifft unsere Zulieferer, viele von ihnen können derzeit die Arbeit nicht wieder aufnehmen, das könnte sich auch auf unsere Rennaktivitäten auswirken. Derzeit haben wir alle Ersatzteile für Katar und auch Jerez, aber wenn sich die Lage nicht ändert, könnte es schwierig werden. Jeder in Japan versucht sein bestes zu geben und wir hoffen, dass wir gemeinsam Lösungen finden können.

Motegi wurde erst einmal auf Oktober verschoben. Wissen sie wie die Lage dort vor Ort ist?
Shuhei Nakamoto: "Es war definitiv die richtige Entscheidung das Rennen zu verschieben. In Motegi gibt es einige Schäden an den Tribünen. Es wird ein paar Wochen dauern, diese zu beheben, aber ich glaube die Organisatoren dort werden einen guten Job machen."

Erwartungen an die Saison

Zurzeit hat Motorsport keine Priorität, ich glaube das können wir alle verstehen. Die Wintertests verliefen aber alle recht positiv. Die acht Testtage 2011 wurden jeweils mit einem Honda-Fahrer an der Spitze abgeschlossen. Was ist das Geheimnis des Erfolges?
Shuhei Nakamoto:"Es gibt kein Geheimnis! Wir haben unser Konzept der vergangenen Jahre weiter befolgt, viele kleine Dinge verbessert in den verschiedensten Bereichen. Einfach Schritt für Schritt gearbeitet. Es liegt auch an den guten Fahrern in Kombination mit unserer Maschine. Das neue Getriebe, das wir jetzt benutzen trägt auch seinen Teil zur Verbesserung bei. Allerdings hat Aoyama auf der Satellitenmaschine das neue Getriebe zum Beispiel nicht und er ist dennoch sehr schnell unterwegs. Das bedeutet, dass die gesamte Maschine auf einem guten Weg ist."

Gute Fahrer in Kombination mit einer guten Maschine, Foto: Milagro
Gute Fahrer in Kombination mit einer guten Maschine, Foto: Milagro

Der einzige Honda-Fahrer, der zu kämpfen hat, ist Toni Elias. Wie kann HRC ihm helfen?
Shuhei Nakamoto:"Wir wissen, dass Toni ein schneller Fahrer ist, er konnte 2006 ein MotoGP Rennen gewinnen und letztes Jahr den WM-Titel in der Moto2 holen. Er ist talentiert, kein Zweifel. Er hat einen ganz besonderen Fahrstil und wir versuchen ihm zu helfen eine bessere Traktion zu bekommen. Beim Test in Katar hatte er ein modifiziertes Chassis zur Verfügung, wir hoffen, das wird ihm helfen."

Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
Shuhei Nakamoto: "Die zwei Yamaha Werksfahrer sind sehr stark. Sie konnten sehr gute Rundenzeiten erzielen und auch konstant schnell fahren, sowohl hier, als auch in Sepang. Spies scheint noch stärker zu sein, als in der letzten Saison, ich erwarte ihn weit vorn. Ducati konnte in Sepang noch nicht so gute Rundenzeiten hinlegen, aber sie schließen auf. Ich denke sie werden ebenfalls vorn mitmischen. Suzuki mit nur einem Fahrer, es wird schwer für sie, aber bislang haben sie einen guten Job abgeliefert."