Mit Spannung wird die neue MotoGP-Saison erwartet und auf den Nebenkriegsschauplätzen abgesehen von Valentino Rossi auf der Ducati, bahnen sich noch andere interessante Aspekte an. Zum Beispiel bei Honda. Wird dort alles friedlich bleiben, wenn sich Casey Stoner und Dani Pedrosa gegenseitig aufreiben sollten? Die Ansage der HRC ist in diesem Punkt klar: Solange keiner der Piloten klar in Front auf Titelkurs liegt, wird es keine Stallorder oder Festlegung auf eine Nummer eins geben.

"Aus der Sicht der Box ist es vielleicht besser, eine klare Nummer eins zu haben", schilderte Livio Suppo den Motorcycle News. "Aus Sicht des Herstellers ist es viel besser, so viele Top-Piloten wie möglich zu haben. Das ist vielleicht kompliziert zu managen, aber wenn man sich die Resultate von Yamaha in den letzten drei Jahren anschaut, dann ist das unglaublich." Dort hatte die Kombination aus Rossi und Jorge Lorenzo in den letzten drei Jahren jeweils alle drei Titel aus Fahrer-, Marken- und Teamwertung abgeräumt.

"Ich glaube nicht, dass es den Yamaha-Präsidenten gestört hat, dass es da eine Mauer zwischen Valentino und Jorge gab oder dass sie scharfe Rivalen waren", so Suppo weiter. "Der Kampf zwischen Valentino und Jorge war gut für Yamaha, aber auch für sie selbst und wir sehen das für Honda dieses Jahr genauso werden."

"2010 wurde die Honda besser und besser und das war an den Ergebnissen leicht zu sehen", fuhr der ehemalige Ducati-Teamchef fort. "Im Moment haben wir eine Kombination aus einer guten Maschine und guter Fahrer, darum sind wir optimistisch." Aber dennoch sei Yamaha nicht zu unterschätzen, schließlich hätten sie mit Lorenzo und Ben Spies ebenso eine starke Paarung. "Sie fahren sehr gute Rundenzeiten", lobte Suppo.

Und natürlich will er einen Mann nicht vergessen. "Valentino ist Valentino und das Motorrad funktioniert", weiß er aus seiner Ducati-Zeit zu berichten. "Das Motorrad hat mit Casey drei der letzten sechs Rennen letztes Jahr gewonnen, darum denke ich, dass die Tests aufgrund seiner Resultate ein Schock waren", schätze Suppo Rossi ein. "Diese Maschine ist anders als eine japanische Maschine und der Fahrer muss sich ihr anpassen."

"Valentino hat aber das Talent, das zu tun und ich habe keine Zweifel, dass er voll da sein wird. Es gibt sieben Fahrer, die sehr stark sind und unser starker Punkt ist, dass wir vier davon haben. Aber auf dem Papier sieht es dennoch schwer aus, Vorhersagen zu treffen", rundete Suppo seine Saisonvorschau ab.