Die MotoGP-Stammfahrer unterliegen noch dem Testverbot, aber die Entwicklungstruppen dürfen bereits wieder auf die Strecke. Und da Ducati noch viel Arbeit vor sich hat, um die Desmosedici GP11 für Valentino Rossi und Nicky Hayden konkurrenzfähig zu machen, sitzen seit gestern die Testpiloten Franco Battaini und Vittoriano Guareschi in Jerez de la Frontera im Sattel der roten Renner.

Der Tag begann zwar sonnig, doch zeigte das Wetter in Andalusien auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Daher konnten Battaini und Guareschi erst gegen Mittag auf die Piste rausgehen. Letzterer, der neben seinem Testfahrer-Job auch als Teamchef des Ducati MotoGP-Werksteams fungiert, spulte insgesamt 50 Runden ab, Battaini fuhr deren zehn mehr.

"Es war ein produktiver Tag", meinte Guareschi, "auch wenn der Strecken-Grip richtig schlecht war, teilweise wegen der hohen Luftfeuchte und teilweise, weil bis gestern hier noch die F3s getestet und den Asphalt ziemlich schmutzig hinterlassen haben." Aber abgesehen davon könne man zufrieden sein. Er habe sich mit Battaini die Test-Arbeit geteilt.

"Ich habe mit dem Ziel am Chassis gearbeitet, das Einlenken zu verbessern", so der Testfahrer-Teamchef weiter. "Franco konzentrierte sich derweil auf die Elektronik, inklusive des neuen Anti-Wheelie- und des Anti-Druchdreh-Systems, welches wir testen und einstellen." Guareschi habe dabei einige Dinge am Setup gefunden, die das Gefühl für die Frontpartie des Motorrades verbessert hätten.

Außerdem, so der Italiener weiter, sei es um ganz grundsätzliche Dinge gegangen: Sitzposition, Fahrhöhe und verschiedene Setup-Lösungen, um noch mehr Daten sammeln zu können. "Das war notwendig, damit wir für Malaysia bereit sind, wenn uns Vale und Nicky danach fragen, das Motorrad in verschiedenen Weisen zu verändern. Es ist ein Verfeinerungsprozess, der noch zwei Tage weiter geht, damit wir die Arbeit der Werksfahrer in Malaysia beschleunigen können."