Im Rahmen der Ducati/Ferrari-Präsentation "Wrooom" im italienischen Madonna die Campiglio hatte Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta gestern über eine mögliche Expansion der MotoGP auf neue Rennstrecken gesprochen. Dabei nannte der Spanier vor allem die neue Piste bei Delhi in Indien und die von Austin in den USA. Doch die Verantwortlichen in Texas wissen nichts davon.

"MotoGP wäre großartig für Texas und die Fans, aber ich habe mit ihm keinerlei Gespräche darüber gehabt", bestätigte der Promoter des U.S. Grand Prix, Tavo Hellmund, dass er mit Ezpeleta diesbezüglich keinen Kontakt gehabt habe . "Alles geht um die F1." Denn die soll bereits im nächsten Jahr dort Station machen, derzeit wird emsig an der Strecke gebaut.

Und Hellmund ist nicht der Einzige, der von den von Ezpeleta propagierten Gesprächen nichts weiß. "Ein MotoGP-Meisterschaftsrennen wäre wunderbar für die Fans und die Wirtschaft. Aber über irgendwelche Gespräche weiß ich nichts", meinte auch der Investor und Besitzer des Landes, auf welchem die Rennstrecke von Austin entstehen soll, Bobby Epstein.

Ermutigung durch Laguna Seca

Grundsätzlich hätte man in Austin also nichts gegen die MotoGP. Im Gegenteil. Es hätten aber eben nur noch keine Gespräche zu diesem Thema stattgefunden. Ermutigt werden die Verantwortlichen dort ausgerechnet von der Rennstrecke aus Laguna Seca. Dort findet meist im Juli der US-Grand Prix statt, allerdings sind dabei die kleinen Klassen der Moto2 und der 125er nicht mit am Start.

"Sie [die MotoGP] ist mehr weltweit bekannt, als in den Vereinigten Staaten. Wir bekommen zwischen 105.000 und 150.000 Fans zu diesem Wochenende", machte die Öffentlichkeitsbeauftragte des Mazda Raceways Laguna Seca, Jennifer Capasso, Mut. "Wir haben es seit 2005. Wir lieben diese Jungs… Bei den Motorrad-Jungs, da will ich nicht sagen, dass die Fans verrückter sind, aber sie sind lustig und enthusiastisch. Sie sind mehr eine Gemeinschaft, als die Auto-Jungs."

Und außerdem gibt es bei einem Motorradrennen weniger Logistische Probleme, wie Capasso beteuerte, da die meisten Fans gar nicht mit dem Auto anreisen. "Man sieht Felder und Felder von Motorrädern. Das ist sehr cool", so Capasso weiter.

Ein weiterer Fakt, den Capasso aus Laguna Seca den Verantwortlichen in Austin schmackhaft machen wollte, war der wirtschaftliche Faktor. "Sie geben sehr viel Geld aus. Sie sind älter, als man vielleicht glauben mag. Ich denke, dass es in Austin perfekt reinpassen würde", so die Sprecherin.